Die Zukunftswerkstatt: Erfolgsmodell und Vorläufer der gemeinsamen Krankenhausplanung

Die Länder Berlin und Brandenburg arbeiten ab 2020 offiziell an einer gemeinsamen Krankenhausplanung, die die Versorgung in beiden Ländern auf eine gemeinsame Basis stellen soll. Ein Vorläufermodell dieser Planungsstrategie existiert schon seit 2014: die „Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung“.
Einmal im Jahr kommen Experten zu wechselnden Schwerpunkten aus den Ländern Berlin und Brandenburg zusammen, um Lösungsansätze für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden in die Arbeit der Länder übernommen und weit über die Landesgrenzen hinaus in die Gremienarbeit von Bund und Ländern eingebracht.

Aufgabe eines jeden Bundeslandes ist es, Krankenhausstandorte, Fachabteilungen und Bettenanzahl innerhalb ihrer Landesgrenzen zu planen. Dies kann länderübergreifend - insbesondere in grenznahen Gebieten – aber zu Doppelstrukturen oder gar einer Unterversorgung führen. Um den Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg weiter zu stärken, gehen Berlin und Brandenburg daher seit Jahren einen gemeinsamen Weg und stimmen die Krankenhausstrukturen aufeinander ab. Seit 2014 organisiert und koordiniert das Management des Handlungsfeldes „Neue Versorgungsformen und Rehabilitation“ im Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg das Veranstaltungsformat „Zukunftswerkstatt Innovative Versorgung“ in enger Abstimmung mit den Gesundheitsverwaltungen der beiden Länder.

Neben Impulsen durch ausgewiesene Experten steht bei den Zukunftswerkstätten ein interaktiver, kreativer Prozess im Vordergrund. Mit seinen vielfältigen Themenblöcken und Slots bietet die Zukunftswerkstatt einen geschützten Raum für Ideenentfaltung, Inspiration und Impulsgebung. Innerhalb des Formats werden in mehreren Arbeitsschritten von den Teilnehmern Fragestellungen aufgeworfen, Beispiele guter Praxis zusammengetragen und Lösungsansätze in Workshops erarbeitet. Jedes Jahr wird ein eigenständiges Thema bearbeitet. So wurden schon die Ergebnisse der ersten vier Zukunftswerkstätten – 2014 zum Thema „Altersmedizin und Geriatrie“, 2015 mit dem Thema „Notfallversorgung“, 2016 mit „Kinder- und Jugendmedizin“ und 2017 „Innovative sektorenübergreifende Versorgungsansätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen“ – in zentrale Aktivitäten der Länder eingebracht.

Zukunftswerkstatt 2018: Notfallversorgung 2.0

Thema der letztjährigen Zukunftswerkstatt - unter der Schirmherrschaft von Frau Senatorin Kolat aus der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung sowie Frau Ministerin Susanna Karawanskij, Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg - war die „Notfallversorgung 2.0“. In kaum einem anderen Bereich ist die Zusammenarbeit verschiedener Sektoren und Akteure so wichtig wie in der Notfallversorgung. Zudem kündigt sich ein Umbruch in der Krankenhauslandschaft an: Die Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses zur stationären Notfallversorgung sowie Empfehlungen des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen haben weitreichende Auswirkungen auf die Notfallversorgung in Berlin und Brandenburg.

Die Zukunftswerkstatt 2018 schlug daher die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Die Entwicklungen in der Hauptstadtregion seit der ersten Zukunftswerkstatt zum Thema Notfallversorgung im Jahr 2015 standen ebenso im Fokus wie die Notfallversorgung von morgen. In einem fachlichen, länderübergreifenden Austausch gestalteten die Teilnehmer die Versorgungslandschaft in der Region Berlin-Brandenburg patientenzentriert, innovativ und sektorenübergreifend.

Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt werden in Kürze auf der Homepage des Clusters Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg veröffentlicht.