Projekt COMPASS für eine bessere OP-Navigation gestartet

Im September 2018 ist das Projekt COMPASS gestartet, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Ziel ist es, ein kooperativ-immersives Assistenzsystem für die minimalinvasive Chirurgie zu entwickeln, welches die intraoperative OP-Navigation verbessert und den chirurgischen Workflow optimiert.

 

Die minimalinvasive Chirurgie mit Endoskopen ist mittlerweile zum medizinischen Standard geworden. Sie verspricht eine schnelle und komplikationsfreie Heilung. Das eingeschränkte Sichtfeld, auch Schlüssellochchirurgie genannt, und die Navigation und Orientierung außerhalb dieses Feldes stellen Technik und Chirurg jedoch vor große Herausforderungen. Das intraoperative COMPASS-Assistenzsystem soll dies zukünftig ändern.

Das COMPASS-System soll durch eine verständliche, immersive Visualisierung und Interaktion den Navigationsprozess des Chirurgen erkennen, ihn vorausschauend navigieren und durch den OP-Ablauf begleiten. Aus Bildern eines 3D-Endoskops wird eine „anatomische Landkarte“ des Patienten erstellt. Auf dieser werden markante anatomische Regionen, Risikostrukturen, Richtungsvorgaben und Informationen zu den OP-Schritten eingetragen und je nach Endoskop-Position angepasst. Der Chirurg navigiert so durch den Körper des Patienten und kann mit dem OP-Navigationssystem interagieren und Informationen abrufen. Die Verfahren werden mit klinischen Partnern in Leipzig und München für Sinuschirurgie und Laparoskopie entwickelt. Insgesamt tragen acht Partner aus Forschung und Industrie zu den Ergebnissen bei.