PRAMOMOLECULAR will Krebs stummschalten

Die PRAMOMOLECULAR GmbH, ein Spin Off der TU Berlin, nutzt Gene Silencing, um Krebsproteine herunterzuregulieren und damit das Tumorwachstum zu reduzieren. Damit können auch Krebserkrankungen gut verträglich und zielgerichtet adressiert werden, die nicht durch klassische Pharmawirkstoffe therapierbar sind. Eine neue Finanzierungsrunde sichert die nächsten Entwicklungsschritte.

 

PRAMOMOLECULAR, ein Biopharma-Startup mit Sitz im BioCampus Berlin-Buch, das im Oktober 2021 aus der TU Berlin ausgegründet wurde, entwickelt neuartige Wirkstoffe zum Stummschalten von Krankheiten wie Krebs und Stoffwechselerkrankungen. Im Sommer 2023 konnte das junge Hochtechnologie-Unternehmen gleich mehrere Durchbrüche erzielen: Die drei Gründer Dr. Merle Fuchs, Dr. Thomas Hiller und Ida Shaef haben eine zweite internationale Patentanmeldung zum Schutz einer innovativen Wirkstoffklasse gegen eine der wichtigsten Familien von Krebsproteinen eingereicht, konnten in Tieren, die an Lungen- oder Dickdarmkrebs erkrankt waren, signifikante therapeutische Erfolge bei guter Verträglichkeit erzielen und haben eine Machbarkeitsstudie mit einem internationalen Biotechnologieunternehmen zur gemeinsamen Entwicklung neuer Krebswirkstoffe begonnen. Darüber hinaus haben sie die Förderzusage der Investitionsbank Berlin (IBB) aus dem „Programm zur Förderung von Forschung, Innovationen und Technologie“ (Pro FIT) erhalten. Pro FIT unterstützt insbesondere klein- oder mittelständische technologieorientierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Finanzierung anspruchsvoller Innovationsvorhaben. 

„Wir freuen uns besonders“, betont Geschäftsführerin Merle Fuchs, „dass jetzt auch die präklinische Entwicklung unseres ersten eigenen Wirkstoffkandidaten durch die Förderzusage IBB, ergänzt um eine Beteiligungsfinanzierung durch einen Business Angel, gesichert ist.“ Das Volumen dieser neuen Finanzierungsrunde, mit der eine Leitstruktur zum Herunterregulieren eines der wichtigsten Krebsproteins aus der Klasse der KRAS-Onkoproteine präklinisch entwickelt werden soll, beträgt rund 700.000 €.

„KRAS-Proteine sind die wichtigsten Krebstreiber im nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom, im Dickdarm- sowie im Bauchspeicheldrüsenkrebs,“ erläutert Thomas Hiller, technischer Leiter von PRAMOMOLECULAR. Die wissenschaftliche Leiterin, Ida Shaef, ergänzt: „Aufgrund der besonderen Proteinstruktur dieser Onkoproteine können besonders gefährliche Formen des Lungen-, Dickdarm und Bauchspeicheldrüsenkrebses noch immer nicht durch klassische Pharmawirkstoffe wirkungsvoll behandelt werden. Das ist einer der Gründe dafür, weshalb beispielsweise immer noch rund 90% der Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs innerhalb des ersten Jahres nach Diagnose versterben.“ Das Berliner Startup möchte dies ändern.