Erste Kohorten in den Förderprogrammen der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien ausgewählt
Projektförderung nach SPARK-Methode
Eine der ersten Maßnahmen der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien (GCT) ist die Förderung von translationalen Projekten zur Therapie mit gen- und zellbasierten Produkten und assoziierter Diagnostik anhand der SPARK-Methode. SPARK ist ein globales Netzwerk mit Programmen an über 40 akademischen Institutionen weltweit, das finanzielle Förderung, Mentoring und Bildung im Bereich Translationsforschung und Ausgründung anbietet, damit Forschungsergebnisse in klinisch-relevante Therapien übersetzt werden können. Das erste europäische SPARK-Programm wurde 2015 in Berlin aufgebaut. Seit 2018 ist SPARK-BIH am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) angesiedelt. Im Sommer 2024 wurden Forschende aus ganz Deutschland dazu aufgerufen, ihre Projekte für das nationale GCT-Programm einzureichen. Nun hat eine Jury internationaler Expert*innen die Projekte der ersten Kohorte ausgewählt. Förderungen gingen an Forschungsvorhaben aus Berlin, Bonn, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Hannover, Leipzig, Mainz, Mannheim, Regensburg, Tübingen und Würzburg. Darunter zukunftsorientierte Forschungsvorhaben aus den Bereichen der Prozessentwicklung und Plattformtechnologien bis hin zu Therapien, die auf monogenetische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen und Krebs ausgerichtet sind.
SPARK-BIH bietet zwei Förderlinien an: In Track 1 können sich Projekte in der frühen Phase auf eine einjährige Förderung von bis zu 50.000 Euro bewerben. Track 2 unterstützt fortgeschrittene Projekte mit mindestens 50.000 Euro Förderbedarf über zwei Jahre. Ausgewählte Projekte erarbeiten zusammen mit dem SPARK-BIH Team eine Meilensteinvereinbarung, um die Projekte mit einer gezielten Förderung und Expertise auf dem Wege der Translation voranzubringen.
Zusätzlich bietet SPARK ein edukatives Programm mit Vorlesungen und Seminaren rund um das Thema biomedizinische Translation. Projektteams werden engmaschig durch Projektmanager*innen von SPARK-BIH begleitet und bekommen eine versierte fachliche und unternehmerische Beratung durch nationale und internationale Expert*innen, die an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst sind.
„Die SPARK-Methode ist seit fast 20 Jahren ein sehr erfolgreiches Vorgehen, um Projekte aus der Forschung in die Anwendung zu bringen und so positiven Impact für Patient*innen und die Gesellschaft zu erzeugen. Es ist uns wichtig, den Teams zu vermitteln, dass man Translation vom Ende her mitdenken muss.“, sagt Tanja Rosenmund, Leiterin des SPARK-BIH-Programms.
Der Aufruf für die zweite Kohorte ist bereits geschlossen, die Auswahl der Projekte findet in Kürze statt.
Personenförderung: Nationales Translationales Tandem-Programm für gen- und zellbasierte Therapien (nTTP-GCT)
Eine weitere Maßnahme der Nationalen Strategie für GCT ist die Förderung von Tandems durch die BIH Biomedical Innovation Academy (BIA), bei der jeweils ein*e Junior Clinician Scientist (JCS) und ein*e Translational Scientist (TS) gemeinsam ein Projekt aus dem GCT-Bereich bearbeiten. Die BIA ist ein Think Tank zur strategischen akademischen Personalentwicklung in der Biomedizin und verfügt über langjährige Erfahrung und Expertise in der zielgruppenspezifischen Nachwuchsförderung von translationalen Talenten. Die erste Ausschreibung der nTTP-GCT-Förderlinie wurde im Sommer 2024 veröffentlicht. Für die Pilotkohorte wählte die BIA mit Unterstützung einer Jury aus 22 nationalen GCT-Expert*innen in einem zweistufigen Auswahlverfahren insgesamt 9 Tandems zur Förderung aus. Diese Tandems kommen aus Berlin, Dresden, Erlangen, Hannover und Mainz und haben im Frühjahr 2025 ihre Förderung aufgenommen.
Ziel dieser innovativen Personenförderlinie ist es, klinisch und nicht-klinisch arbeitenden Wissenschaftler*innen für die Förderdauer von zwei Jahren durch anteilige Stellenfinanzierung gesicherte “Protected Time” für Forschung bereitzustellen (JCS: 20%, TS: 50% der Arbeitszeit). Außerdem bietet das Programm den Geförderten Weiterbildungs- und Netzwerkangebote im Bereich GCT sowie finanzielle Unterstützung für projektrelevanten Reisen. Auf nationaler Ebene trägt es dazu bei, translationale Vernetzungsstrukturen zwischen Grundlagenforschung und Klinik einerseits und Akademie und Industrie andererseits zu stärken.
Die zweite Ausschreibung wird im Juni 2025 veröffentlicht. Diese wurde noch stärker an die Bedürfnisse der Zielgruppen und deren Institutionen angepasst, z.B. wurden die Eignungskriterien überarbeitet, die Höhe der "Protected Time" kann flexibler gestaltet werden und es gibt die Möglichkeit, bis zu 50.000 Euro pro Tandem an Sachmitteln einzuwerben.
„Die gezielte Förderung von translationalen Projekten im Bereich GCT ist eine der ersten Fördermaßnahmen, die wir in die Umsetzung gebracht haben. Das große Interesse aus ganz Deutschland zeigt den hohen Bedarf. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Expert*innen bei SPARK-BIH und der Biomedical Innovation Academy den Teams die ideale Begleitung bieten, um ihre Forschung in Anwendung zu bringen”, sagt Prof. Christopher Baum, Sprecher der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien und Direktoriumsvorsitzender des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH).
Mehr erfahren
- Eine Übersicht aller geförderten Projekte nach SPARK-Methode finden Sie hier.
- Weitere Informationen zur nTTP-GCT-Personenförderung finden Sie hier.
Pressekontakt
Konstanze Pflüger
Leitung Stabsstelle Kommunikation, Pressesprecherin
Telefon:+49 (0)30 450 543 343
E-Mail:konstanze.pflueger@bih-charite.de