DX-Technologie zeigt hohe Detektionsgenauigkeit für Vorhofflimmern (AF) bei Patienten mit Einkammer-ICD

Groß angelegte Studie zeigt, dass DX-ICD-Systeme zusammen mit Home Monitoring eine zuverlässige, leitliniengerechte Überwachung von subklinischem AF ermöglichen

 

Ergebnisse der MATRIX-Studie zeigen, dass die hohe Detektionsgenauigkeit von DX-Single-Lead-ICD-Systemen für AF-Episoden (99,7 % für Episoden ≥ 1 Std.) in Kombination mit der hohen Übertragungssicherheit des BIOTRONIK Home Monitoring® eine zuverlässige, leitliniengerechte Fernüberwachung von subklinischem, also vom Patienten unbemerkten, AF ermöglicht. Die Ergebnisse wurden diese Woche in Europace veröffentlicht.1

MATRIX analysierte den Nutzen des DX-ICD-Systems (Detektion von Vorhofsignalen über einen in die ICD-Elektrode integrierten flottierenden Dipol2) für die Fernüberwachung atrialer Hochfrequenzepisoden (AHRE) und ihrer Entwicklung über den Zeitverlauf. Darüber hinaus untersuchte die Studie auch, welche klinischen Auswirkungen die Erkennung und das Voranschreiten der AHRE-Progression hatten. Die Ergebnisse der Studie sind im Kontext der aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) zu Vorhofflimmern zu lesen, die eine telemedizinische Überwachung der von Implantaten detektierten AHRE und Handlungsempfehlungen je nach AF-Last und Episodendauer ableiten.

Die Studie wurde von Prof. Dr. Gerhard Hindricks, Deutsches Herzzentrum der Charité, und Prof. Dr. Dr. Andreas Bollmann, Herzzentrum Leipzig der Universität Leipzig und Helios Health Institute, Deutschland, als koordinierende Prüfärzte geleitet und von BIOTRONIK finanziert. In das internationale, multizentrische Register waren 2.054 DX-ICD-Patienten an 119 Zentren in 24 Ländern eingeschlossen. Die Patienten wurden 24 Monate lang unter realen Bedingungen beobachtet, d. h. die teilnehmenden Zentren folgten ihrem Routine-Nachsorgeschema.

„Wir wissen, dass Vorhofflimmern mit einer bis zu 5-fachen Zunahme des Schlaganfallrisikos und einer bis zu 3,5-fach erhöhten Gesamtmortalität verbunden ist und dass die rechtzeitige Einleitung einer Antikoagulationstherapie dazu beiträgt, Schlaganfälle zu verhindern. Doch die oft asymptomatische Natur des Vorhofflimmerns macht dessen Diagnose und Behandlung nicht immer einfach“, bemerkte Prof. Dr. Gerhard Hindricks, Deutsches Herzzentrum der Charité, Deutschland. „Unsere Analyse zeigt, dass AHRE bei DX-Einkammer-ICD-Patienten mit hoher Genauigkeit detektiert und überwacht werden können. In Kombination mit den sicheren Home Monitoring-Übertragungen können wir die AHRE-Last den aktuellen Leitlinien entsprechend zuverlässig aus der Ferne überwachen.“

Darüber hinaus unterstreicht MATRIX die klinische Relevanz der kontinuierlichen AHRE-Überwachung. „Neu auftretende AHRE sind nicht selten, und die Notwendigkeit, klinisch einzugreifen, nimmt mit der Episodendauer zu. In unserer Studie hatten 69 % der Patienten, die sich mit neu auftretenden AHRE vorstellten, am Ende der Nachbeobachtung Episoden von einer Stunde oder länger“, so Prof. Dr. Dr. Andreas Bollmann, Herzzentrum Leipzig und Helios Health Institute, Berlin, Deutschland. „Diese Patienten weisen oft ein mittleres bis hohes Schlaganfallrisiko nach dem CHA2DS2-VASc-Score auf und könnten durch die rechtzeitige Verordnung von Antikoagulantien profitieren – sofern der klinische Nutzen überwiegt.“

 

„Als bisher größte klinische Bewertung der DX-Technologie hat die MATRIX-Studie unter realen Bedingungen eindeutig bewiesen, dass DX-ICDs zusammen mit BIOTRONIK Home Monitoring klinisch relevante Vorteile bieten können. So werden Ärzte dabei unterstützt, die richtigen Entscheidungen für ihre Einkammer-ICD-Patienten zu treffen – rechtzeitig und im Einklang mit aktuellen medizinischen Leitlinien“, fügte Dr. David Hayes, Chief Medical Officer, BIOTRONIK, Inc. hinzu.

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Referenzen:

1.    Hindricks G., Theuns, D., Bar-Lev D. et al.: Ability to remotely monitor atrial high-rate episodes using a single-chamber implantable cardioverter-defibrillator with a floating atrial sensing dipole, EP Europace, 2023;, euad061, https://doi.org/10.1093/europace/euad061

2.    Zwei Ringelektroden, die an der Wand des Atriums anliegen, um die Vorhofsignale zu erfassen.