Arzthelferinnen erkrankten in Berlin am häufigsten an Covid-19

Berlin, 28.01.2022. Arzt- und Praxishelferinnen waren in Berlin im November 2021 von allen Berufsgruppen am häufigsten von Arbeitsunfähigkeit wegen einer Covid-19-Diagnose betroffen. Konkret meldeten sich 1,5 Prozent der AOK-versicherten Arzthelferinnen wegen dieser Diagnose krank, ergab eine Auswertung der AOK Nordost. Dieser Wert lag rund zweieinhalb mal höher als der Durchschnittswert der Beschäftigten in Berlin. Auch andere Berufsgruppen aus der „kritischen Infrastruktur“ hatten im November ein überdurchschnittlich hohes Risiko, an Corona zu erkranken.

 

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In der „Top10“ der Berufe mit der höchsten Corona-Infektionsgefahr finden sich im November 2021 konkret fünf Berufe, die der „kritischen Infrastruktur“ Berlins zugeordnet werden können. Heilberufler wie Physio- und Ergotherapeuten erkrankten mit einer Inzidenz von 1.240 von 100.000 fast doppelt so häufig wie der Durchschnitt. Auch bei Erzieherinnen und Erziehern lag die Ausfallquote fast doppelt so hoch (1193). Verwaltungsangestellte (765) sowie Altenpflegerinnen und -pfleger (723) hatten ebenfalls ein leicht erhöhtes Infektionsrisiko. Im Schnitt meldeten sich im November 609 von 100.000 AOK-Versicherten krank.

Teichert: Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegeberufe senkt in der Omikron-Welle die Ausfallzeiten

„Die Auswertung zeigt, dass noch vor zwei Monaten überdurchschnittlich viele Beschäftigte in Gesundheitsberufen an Corona erkrankten. Es ist deshalb eine nachvollziehbare Entscheidung, dass die Bundesregierung die Impfpflicht für Mitarbeitende in Gesundheits- und Pflegeberufen eingeführt hat,“ sagt Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost.

Durch Omikron steige zwar die Anzahl der Impfdurchbrüche - die Impfung schütze aber weiterhin sehr gut vor einem schweren Verlauf der Krankheit. „Je höher die Impfquote in den Gesundheitsberufen ist, desto besser sind die Chan cen, Ausfallzeiten in der kritischen Infrastruktur zu begrenzen“, so Teichert. 

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gilt unter anderem für Krankenhäuser, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Heilberufepraxen. Beschäftigte, die über einen längeren Zeitraum in diesen Einrichtungen arbeiten, sind grundsätzlich verpflichtet, ihrem Arbeitgeber bis spätestens zum 15. März 2022 einen Impf- oder Genesenennachweis vorzulegen.

Berufe mit hoher Verbeamtungsrate fehlen im Ranking

Für das Covid-19-Ranking nach Berufsgruppen hat die AOK Nordost die Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen aller erwerbstätigen Berliner AOK-Versicherten des Monats November 2021 ausgewertet. Rund 1.600 AU-Bescheinigungen mit der Diagnose Covid-19 flossen in die Bewertung ein. In Berlin ist rund jeder Fünfte bei der AOK Nordost versichert.

Das Ranking umfasst nicht alle Berufe, Berufsgruppen mit einem hohen Beamtenanteil wie Polizei, Feuerwehr und Lehrkräfte konnten in der Auswertung nicht berücksichtigt werden. Beamte sind mehrheitlich privat und nicht gesetzlich krankenversichert.