2. Clusterkonferenz „Zukunft der Pflege“ in Berlin ein voller Erfolg

Die 2. Clusterkonferenz „Zukunft der Pflege“ stellte vom 16.-17. September am Evanglischen Johannesstift digitale Lösungen in der Pflege vor. Die vom Johannesstift Diakonie Pflege und Wohnen und Pflegepraxiszentrum Berlin (PPZ) initiierte Veranstaltung machte dieses Jahr in Berlin halt und erfreute sich an hohen Besucherzahlen.

Begrüßt wurden insgesamt 330 Gäste und 15 Aussteller aus den Bereichen Robotik, Service, Smart Home- und Sensortechnik aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Österreich. In zahlreichen Vorträgen wurden neueste Forschungsprojekte, Services und Produkte vorgestellt, die den Pflegealltag erleichtern und pflegebedürftigen Menschen mehr Teilhabe ermöglichen.

Mensch muss im Mittelpunkt stehen

Die Pflege erlebt seit einigen Jahren einen starken Wandel. Immer weniger Pflegekräfte stehen einer höheren Zahl älterer und erkrankter Menschen gegenüber. Der technologische Fortschritt birgt hier ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten und wird den Pflegealltag fundamental verändern.

„Durch die Digitalisierung ist es möglich, dass der Mensch auch weiterhin im Mittelpunkt der Pflege steht“, sagte eingangs Andreas Arentzen, Vorstand Personal der Johannesstift Diakonie. Die Veranstaltung bietet die Chance, mit Akteuren und Experten mit unterschiedlichem Erfahrungshintergrund zu diskutieren und neue Perspektiven zu entwickeln.

Intelligente Sensorik gewinnt Innovationswettbewerb

Der Hauptpreis des im Rahmen der Clusterkonferenz stattfindenden Innovationswettbewerbs ging an synoSense Care - ein ganzheitliches Assistenzsystem, das Gefahrensituationen im Raum wie den Sturz eines Menschen erkennen kann, und dabei die Privatsphäre des Einzelnen nicht aus dem Blick verliert. Dafür werden Lösungen aus dem Bereich des maschinellen Lernens verwendet - intelligente Programme also, die aus Daten lernen und das Gelernte zu eigenen Regeln verarbeiten.

In der anschließenden Podiumsdiskussion ging Felix Plum von Syno-IQ, der den Preis auch entgegen nahm, auf seine Motivation und die seiner Kollegen ein: „Einige Mitglieder unseres Teams haben Angehörige, die sich bei Stürzen starke Verletzungen zugezogen haben und die von einem Assistenzsystemen profitiert hätten.“ Ein Austausch der Mitarbeiter mit Pflegeeinrichtungen und Technikherstellern über gängige Assistenzsysteme ergab, dass viele dieser Systeme durch niedrigauflösende Sensorik oft Fehlalarme auslösen. Auch der Datenschutz wurde vielfach als Problem gesehen.

 

Am Ende der Konferenz gab es eine feierliche „Staffelübergabe“ zwischen dem PPZ Berlin und PPZ Nürnberg. Dieses wird die 3. Clusterkonferenz „Zukunft der Pflege“ am 16.-17. September 2020 ausrichten.