Steckbrief: Diana Heinrichs, Gründerin und CEO, Lindera GmbH

Diana Heinrichs ist CEO und Gründerin von Lindera. Mit ihrem 24-köpfigen Team entwickelt sie Lösungen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) mit Schwerpunkt auf Computer Vision (maschinelles Sehen) für die Pflege und Gesundheitswirtschaft. Das Unternehmen mit Sitz in Berlin-Kreuzberg ist spezialisiert auf KI-basierte Bewegungsanalysen über eine einfache Smartphone-Kamera. Heinrichs kümmert sich vor allem um den strategischen Geschäftsaufbau, den Vertrieb und das Marketing. Sie hat den Spitzenverband digitale Gesundheitsversorgung in 2019 federführend mitgegründet und engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand, um als junge Branche das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) qualitätsgesichert und auf Augenhöhe mitzugestalten. Zuvor war sie sechs Jahre bei Microsoft Deutschland als PR Professional und Business Development Manager tätig.

In meinem aktuellen Job …
… gehen wir jeden Tag mit dem Kopf durch die Wand. Als ich 2017 Lindera gegründet habe, sagte mir das Fraunhofer ITWM, dass es zu langwierig beziehungsweise unmöglich sei, die menschlichen Bewegungsabläufe über eine Smartphone-Kamera präzise zu modellieren. Der technologische Kern – die Entwicklung eines optischen 3D-Skeleton-Trackings per App – kommt ohne zusätzliche Sensoren oder Hardware wie beispielsweise Multikamerasysteme aus. Seit dem wir dieses Probleme gelöst haben und eine Messgenauigkeit auf dem Niveau des Goldstandards vorweisen, bedarf es schon sehr guter Argumente, um mich von „geht nicht“ zu überzeugen. Wir brauchen neue Lösungen für unsere alternde Bevölkerung. Es motiviert mich, dass wir mit Geduld, Hartnäckigkeit und unter Einhaltung aller datenschutzrechtlichen Anforderungen Berge versetzen konnten.

Am besten gefällt mir dabei, …
…. dass wir als Team aus Data Scientisten, Rehawissenschaftlern, Wirtschaftsingenieuren, Psychologen, Pflegewissenschaftlern und Linguisten bisher an jedem einzelnen Tag immer eine Lösung mehr als Probleme gefunden haben. Lindera lebt vom Zusammenhalt im Team.

Mit meiner Arbeit möchte ich erreichen, dass …
… wir aus Deutschland heraus weltweite Standards für die Gesundheitsversorgung setzen – statt darauf zu warten, dass die Lösungen, die Ethik und der Datenschutz aus Fernost oder West kommen.

Im Umgang mit anderen Menschen schätze ich besonders ….
… Erfahrungen, Gedanken und Ideen zu hören, die mich fordern und neue Perspektiven eröffnen – das Glas sollte nur halb voll sein.

Die beste Entscheidung meines Lebens war, …
… in Deutschland zu gründen.

Eine Erfindung, die die Medizin revolutioniert, ….
… sind genbasierte Therapien. Als Wegbereiter der personalisierten Medizin hat Genentech aus San Francisco genbasierte Therapien für Millionen von Patienten zugänglich gemacht. Wissenschaftler und Investoren haben über Jahrzehnte gemeinsam eine Vision verfolgt, um den Durchbruch in der Biotechnologie zu schaffen. Jetzt stehen wir wieder an einer solchen Zeitenwende und entscheiden in Europa, ob wir mit evidenzbasierten, digitalen Lösungen Antworten auf unsere aktuellen Versorgungsprobleme finden.

Ich hoffe, dass wir in 20 Jahren ….
… das DVG als Startschuss für eine umfassende, sozialverträgliche und für alle zugängliche Versorgung feiern, in der der Patientennutzen über den Bedenken zum Datenschutz steht.

Dieses Motto inspiriert mich:
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat‘s gemacht.

Mein Geheimtipp für Berlin-Brandenburg ist …
das Exit VR – Live Adventure in der Klosterstraße.