Start-up Amboss bekommt 30 Millionen Euro von Investoren

Das Berliner Start-up Amboss hat als Lernsoftware für Examenskandidaten im Medizinstudium angefangen. Mittlerweile bietet das Unternehmen eine massiv erweiterte Wissensplattform für Ärzte weltweit. In seiner vierten Finanzierungsrunde bekam Amboss jetzt 30 Millionen Euro von Investoren.

30 Millionen Euro Kapital hat das Berliner Start-up Amboss in diesem Sommer von Investoren erhalten. In der vierten Finanzierungsrunde seit der Gründung der medizinischen Wissensplattform 2012 haben hauptsächlich die Wagniskapitalfirmen Partech und Target Global investiert. Hinzu kam eine Beteiligung der Bestandsinvestoren Cherry Ventures, Wellington Partners und Holtzbrinck Digital.

Für Mitgründer und Geschäftsführer Benedikt Hochkirchen hat das durch die Finanzierung ausgesprochene Vertrauen der Investoren besondere Bedeutung: „Unsere Mission ist es Ärztinnen und Ärzte auf der ganzen Welt mit präzisem medizinischem Wissen zu versorgen und damit einen deutlichen Beitrag zur Verbesserung der Weltgesundheit zu leisten. Die neue Finanzierung ermöglicht es uns, diesem Ziel wieder einmal näher zu kommen.“ Mit den Investitionen kann Amboss weiter wachsen und den Ausbau der eigenen Plattform vorantreiben. Denn die Inhalte werden von einem über 70-köpfigen Ärzteteam verfasst und aktualisiert, eine Qualitätssicherung, die zu hohen Personalkosten führt.

Naheliegender Ansatz

Der Erfolg von Amboss begründet sich im Schließen einer Marktlücke. Kein anderer Anbieter bietet Ärzten über ihr gesamtes Berufsleben hinweg die Inhalte, die sie zum jeweiligen Zeitpunkt brauchen – sei es in der Examensvorbereitung, beim Lernen für die Facharztprüfung oder in Nachtdienst und Notaufnahme. Dabei setzt Amboss auf eine verständliche Darstellungsweise und schnelle Suchfunktion sowie die Kooperation mit ärztlichen Berufsverbänden, um Nutzer aller Fachrichtungen bestmöglich mit Wissen zu versorgen.

Die eigene Klinikdatenbank Steigbügel bietet Ärzten zudem die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen in verschiedenen Krankenhäusern miteinander zu vergleichen und eine passende Stelle zu finden.

Schneller Aufstieg

Seit seiner Gründung hat das Unternehmen ein beachtliches Wachstum hinter sich. Amboss unterhält neben seinem Hauptsitz in der Berliner Torstraße Büros in Köln und New York. Über 250 Mitarbeiter sind mittlerweile für die Wissensplattform tätig. Nach Angaben des Unternehmens lernen seit 2014 über 90 Prozent der Examenskandidaten in Deutschland mit Amboss. 2017 kam die englische Version des Dienstes auf den Markt; heute haben mehr als 50 Medizinfakultäten weltweit und zahlreiche Kliniken im deutschsprachigen Raum Amboss lizensiert, um die Plattform ihren Studierenden und Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Berlin wichtigster Standort

In Berlin sitzt die Zentrale von Amboss, die das Start-up in Zukunft vergrößern will. Berlin hat als Standort für das Unternehmen eine große Bedeutung, da von hier aus ein internationales Wachstum besonders gut möglich ist. Hinzu kommt die Attraktivität der Stadt für Arbeitskräfte mit unterschiedlichen Qualifikationen aus aller Welt, die Amboss für seinen zukünftigen Kurs braucht.

„Wir haben Berlin als Standort bewusst gewählt“, sagt Benedikt Hochkirchen. „Die Stadt hat eine große Anziehungskraft auf junge Talente weltweit, was für uns als junges, innovatives und stark wachsendes Unternehmen besonders wichtig ist.“