Spezialthema | So unterstützt die Hauptstadtregion Gründerinnen und Gründer

Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg ist eine der führenden Life-Sience-Regionen Europas und es wird viel dafür getan, dass das auch so bleibt: mit einer großen Vielfalt an Flächenangeboten und Unterstützungsprogrammen für Gründerinnen und Gründer und Start-ups.

 

Berlin ist der Hotspot der deutschen Start-ups: Laut Start-up-Barometer der Unternehmensberatung E&Y lag die Hauptstadt im ersten Halbjahr 2022 erneut deutschlandweit in jeder Hinsicht auf dem ersten Platz: Hier gab es beispielsweise insgesamt 219 Finanzierungsrunden – mehr als in Bayern (118), Nordrhein-Westfalen (59) und Hamburg (38) zusammen. Im Bereich Health liegt Berlin ebenfalls vorne. Laut E&Y floss im vergangenen Jahr das meiste Investitionskapital in dieser Branche in Berliner Start-ups: In 57 Finanzierungsrunden erhielten sie insgesamt 519 Millionen Euro. Diese Zahlen resultieren sicherlich nicht nur aus der Attraktivität der Region, sondern auch aus den guten Rahmenbedingungen die Start-ups hier in Form einer Vielzahl an Förderangeboten für Gründerinnen und Gründer, einer effektiven Infrastruktur und entsprechenden Flächenangeboten in der Hauptstadtregion vorfinden.

Umfangreiche frühe Unterstützung

Unter anderem bieten viele Wissenschaftseinrichtungen den Gründerinnen und Gründer aus ihren Reihen umfangreiche Unterstützung an. So hat die Berlin University Alliance – ein Zusammenschluss der Freien Universität Berlin, der Humboldt Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité Universitätsmedizin – ihre Gründungsaktivitäten in der Initiative „Science & Startups“ gebündelt. Die Initiative ist die virtuelle Dachmarke der gemeinsamen Aktivitäten der Gründungszentren der vier Einrichtungen und unterstützt Uniausgründungen, indem sie unter anderem Gelder einwirbt, Workshops und Coaching anbietet, Kontakte zu wissenschaftlichen Mentoren sowie Investoren herstellt, und Inkubatorräume schafft.

Frühe Unterstützung bei der Weiterentwicklung von medizinischen Innovationen stellt auch das Mentoring-Programm SPARK am Berlin Insitute of Health der Charité zur Verfügung. Das Programm wurde 2015 gegründet und basiert auf dem erfolgreichen SPARK-Programm, das an der Stanford University entwickelt wurde und mittlerweile an über 50 Instituten weltweit etabliert ist. Ziel von SPARK ist es, die Forschungserfolge aus den Laboren möglichst schnell zu den Patientinnen und Patienten auf der ganzen Welt zu bringen – dazu zählen etwa klinisch relevante Arzneimittel, Diagnostika und Medizinprodukte. Für das Mentoring-Programm können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Medizinerinnen und Mediziner des BIH und der Charité bewerben.

Anschub in der Frühphase

Neben akademischen Angeboten, die sich vor allem an Ausgründungen die der eigenen Einrichtungen richten, gibt es in der Region auch ein breites Spektrum an Unterstützungsangeboten für Start-ups in der Frühphase. Insgesamt unterstützen über 80 Acceleratoren und Inkubatoren die Start-ups in der Frühphase. Einige davon haben sich auf Gesundheitsthemen konzentriert – etwa der Vision Health Pioneers Incubator. Dieser hat bereits mehr als 40 junge Unternehmen unterstützt und wird in den Jahren 2022 und 2023 weitere 40 Unternehmen auf ihrer Start-up-Reise mit rund 1,5 Millionen Euro begleiten. Zu dem zehn-monatigen Programm gehören Schulungen, kostenlose Coworking-Spaces, Geschäftsmöglichkeiten und eigenkapitalfreie Stipendien in Höhe von bis zu 80.000 Euro.

Ein weiteres Beispiel für die umfassende Unterstützung von Gründerinnen und Gründer in der Berliner Gesundheitswirtschaft ist das Creative Destruction Lab (CDL). Die globale gemeinnützige Organisation hat Mitte des Jahres in Berlin ihren ersten Standort in Deutschland an der European School of Management and Technolog Berlin (ESMT) eröffnet. Grundsätzlich richtete sich das CDL an skalierbare, wissenschafts- und technologiebasierte Unternehmen in der Frühphase in zahlreichen Wirtschaftsbereichen – in Berlin startet das CDL zunächst mit einem „Health Stream“. In einem neunmonatigen Programm können Gründerinnen und Gründer von einem Mentorennetzwerk profitieren und so ihre Erfolgsaussichten in der Gesundheitswirtschaft signifikant erhöhen.

Infrastruktur macht den Unterschied

Neben der Unterstützung durch Programme, sind für Gründerinnen und Gründer auch eine effektive und effiziente Infrastruktur mit schnellen Wegen, eine hohe Forschungs- und Entwicklungsdichte sowie eine enge Vernetzung von großem Wert. Dazu gehören neben dem erfolgreichen Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg beispielsweise auch zahlreiche Technologieparks in der Region. Die Parks bieten Unternehmen optimale Flächen sowie moderne Labore. Mit insgesamt acht Technologieparks in den Life Sciences ist diese Infrastruktur in Größe und Vielfalt einzigartig in Deutschland: Dazu gehören der Berlinbiotechpark Charlottenburg, der Biopark Luckenwalde, der Campus Berlin-Buch, der Innovationspark Wuhlheide, das Innovations- und Gründerzentrum GO:IN im Potsdamer Sience Park in Golm, das Innovationsforum Hennigsdorf und der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof (WISTA).

Da die Metropolregion auch künftig attraktiv für Start-up-Gründungen in den Life Sciences bleiben soll, sind mehrere Erweiterungen der Zentren und neue Flächenangebote für Gründerinnen und Gründer bereits in der Umsetzung oder Planung: Unter anderem wird 2023 mit dem BerlinBioCube auf dem Campus Berlin-Buch ein neues Gründerzentrum eröffnet und Platz für 400 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Potsdam Science Park expandiert ebenso, auf über 78.000 Quadratmetern neuen Büro- und Laborflächen werden hier in den nächsten Jahren Räumlichkeiten für mehr als 1000 neue Beschäftigte entstehen.

In unmittelbarer Nähe zur FU Berlin wird derzeit das FUBIC Innovationszentrum (Business and Innovation Center next to Freie Universität Campus) errichtet. Es soll mit Büros, Coworking-Space und Laboren für bis zu 85 Start-ups und junge Unternehmen aus den Bereichen Life-Science, Gesundheitswirtschaft sowie Informatik ausgestattet werden.

Ergänzend zu diesen Erweiterungen entstehen in der Hauptstadtregion neue, hochspezialisierte Standorte wie das SEE:LAB – ein Kompetenzzentrum für Biomaterialien auf dem Campus Teltow-Seehof – mit über 2.000 Quadratmetern und die Chemical Invention Factory an der Technischen Universität Berlin in ähnlicher Größe. Beide wollen künftig Ausgründungen aus den Fakultäten beherbergen.

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