Prof. Dr. Angelika Eggert ist Mitglied der Leopoldina

Die Nationale Akademie der Wissenschaft Leopoldina hat Prof. Dr. Angelika Eggert zu ihrem neuen Mitglied gewählt. Die Kinderonkologin ist Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Ihre Expertise wird sie in die Sektion Gynäkologie und Pädiatrie der Wissenschaftsakademie einbringen. Die Leopoldina leistet unabhängige Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Ihre Mitglieder wählt sie nach strengen Maßstäben der wissenschaftlichen Exzellenz aus. Am 13. Juli hat Prof. Eggert ihre Mitgliedsurkunde im Rahmen des Leopoldina-Symposiums der Klasse III – Medizin in Empfang genommen.

 

Prof. Dr. Angelika Eggert ist Expertin für Krebserkrankungen bei Kindern und forscht insbesondere zu Neuroblastomen. Die soliden Tumore des peripheren Nervensystems sind die dritthäufigste bösartige Krebserkrankung im Kindesalter. Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich sein. Manche Neuroblastome bilden sich von allein zurück, andere wachsen trotz intensiver medizinischer Behandlung immer weiter. Was die genetischen Ursachen hierfür sind, ist eine zentrale Forschungsfrage von Prof. Eggert. Gemeinsam mit ihrem Team arbeitet sie an neuen, auf molekulare Details abzielende Medikamente, die bestimmte Strukturen auf der Oberfläche des Tumors erkennen und angreifen können. Jede Patientin und jeder Patient soll so eine individualisierte Therapie erhalten können.

Angelika Eggert hat in Essen Medizin studiert und dort ihre Ausbildung zur Fachärztin für Pädiatrie absolviert. Nach einem Post-Doctoral Fellowship am Children’s Hospital of Philadelphia in den USA baute sie in Essen als Professorin für Pädiatrisch-Onkologische Forschung ein eigenes Forschungslabor auf, bevor sie ab 2008 die Leitung der Klinik für Pädiatrie III am Universitätsklinikum Essen übernahm. Zusätzlich war sie von 2007 bis 2013 Direktorin des dortigen Westdeutschen Tumorzentrums – eines von 15 onkologischen Spitzenzentren in Deutschland. Seit 2013 leitet Prof. Eggert die Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité, ihre Professur wird von der Einstein Stiftung Berlin unterstützt. Sie ist außerdem Berliner Standortsprecherin im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Direktorin für Translationale Forschung im vierköpfigen Leitungsgremium des neuen Nationalen Zentrums für Tumorerkrankungen Berlin sowie Mitglied im Forschungsrat des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Die Leopoldina wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Sie hat 1.600 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Die Leopoldina hat zwei besondere Aufgaben: die Beratung von Politik und Öffentlichkeit sowie die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7-und G20-Gipfel. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.

 

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Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie

Leopoldina-Mitgliedsprofil von Prof. Dr. Angelika Eggert