Karawanskij: „Jetzt gegen Grippe impfen lassen“ Neu ab dieser Saison: Vierfach-Impfstoff für alle kostenfrei

Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij erklärt: „Alle Menschen müssen den besten zur Verfügung stehenden Schutz erhalten. Es ist gut, dass die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut in diesem Jahr den Vierfach-Influenza-Impfstoff in ihre Impfempfehlung aufgenommen und der Gemeinsame Bundesausschuss aus Spitzenvertretern von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken daraufhin diese Empfehlung in die Schutzimpfungs-Richtlinie übernommen hat. Dafür hat sich Brandenburg stark gemacht, denn so bekommen endlich auch gesetzlich Versicherte den wirksameren Impfschutz von ihrer Krankenkasse bezahlt.“

 

Bei ihrem heutigen Besuch des Betriebsärztlichen Dienstes um 13:00 Uhr in Potsdam wird Gesundheitsministerin Karawanskij sich gegen Grippe impfen lassen. Gleichzeitig rief sie die Brandenburgerinnen und Brandenburger auf, es ihr gleich zu tun. „Vorbeugen ist besser als heilen. Besonders ältere Menschen und chronisch Kranke haben ein höheres Risiko, dass eine Infektion mit Influenzaviren schwer verläuft. Bitte denken Sie daran, dass Impfungen Leben retten. Nutzen Sie Ihren nächsten Arztbesuch, sich impfen zu lassen.“

Der Impfschutz bei Influenza hält jeweils nur eine Saison an und muss deshalb jährlich erneuert werden.

Neu ab dieser Grippe-Saison ist, dass die Grippeschutzimpfung deutschlandweit mit einem Vierfach-Impfstoff erfolgt. Bis zur letzten Grippe-Saison 2017/2018 gab es dafür noch keine verbindliche Regelung, so dass gesetzlich Versicherte nur einen Dreifach-Impfstoff erhalten haben.

Hintergrund

Der Impfschutz ist erst zwei Wochen nach der Grippeimpfung vollständig aufgebaut. Erfahrungsgemäß verursacht die Influenza im Januar oder Februar eine Erkrankungswelle, vor der man sich am besten durch eine rechtzeitige Impfung schützen kann. Deswegen ist Oktober bis November der optimale Zeitraum für die Grippeschutzimpfung. Sie schützt vor der Infektion bzw. kann den Krankheitsverlauf entscheidend mildern. Die Impfstoffe sind gut verträglich.

Die saisonalen Grippewellen wurden in den zurückliegenden Jahren meist durch einen von vier Influenza-Subtypen ausgelöst. Deswegen ist der sogenannte tetravalente Influenza-Impfstoff, der Schutz gegen alle vier Subtypen bietet, wirksamer als ein Impfstoff, der nur gegen drei der vier Subtypen schützt.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Grippeimpfung insbesondere für Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Dies sind vor allem alle Personen ab 60 Jahre, chronisch Erkrankte, Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Schwangere. Außerdem sollten sich auch Personen mit einer erhöhten Gefährdung, z.B. medizinisches Personal oder Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, impfen lassen.

Eine „Grippesaison“ läuft von der 40. Kalenderwoche bis zur 15. Kalenderwoche des folgenden Jahres. Im ersten Quartal des Jahres werden immer die meisten Fälle gezählt.

Die Grippesaison 2017/2018 verlief außergewöhnlich schwer: In Brandenburg wurden insgesamt 10.166 Grippe-Erkrankungen mit Labornachweis gemeldet. In der Vorsaison 2016/2017 gab es 4.174 gemeldete Influenzafälle. Gemäß Infektionsschutzgesetz ist nur der direkte Nachweis von Influenzaviren meldepflichtig. Da jedoch nicht in jedem Fall eine Labordiagnostik durchgeführt wird, ist grundsätzlich von einer starken Untererfassung bei der Zahl der Influenzaerkrankungen auszugehen.

Weitere Informationen zum Thema im Internet unter https://influenza.rki.de/. Häufig gestellte Fragen zur saisonalen Influenzaimpfung beantwortet das RKI auf dieser Seite: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/faq_ges.html.