Gesundheitswirtschaft in der Hauptstadtregion - Schrittmacher für die Entwicklung in Deutschland

Die Gesundheitswirtschaft ist mit knapp 370.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 25 Mrd. Euro von besonderer Bedeutung für die deutsche Hauptstadtregion – und: sie ist Schrittmacher für die Entwicklung der Branche in ganz Deutschland. Mehr als 500 Unternehmen aus Medizintechnik, Biotechnologie und der Pharmazeutischen Industrie entwickeln und vermarkten von hier aus hochinnovative Produkte und Verfahren für den globalen Gesundheitsmarkt.

Als Stefan Oelrich im Mai 2015 das Ehrenamt des Clustersprechers Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg übernahm, sagte er zu seinen Zielen: „Der Standort Berlin-Brandenburg ist für die Gesundheitswirtschaft in Deutschland einmalig. Nirgendwo sonst gibt es eine solch geballte Ansammlung von Wissenschaft, Versorgung und Industrie. Mit dem Masterplan haben wir ein starkes Dokument, das die Aktivitäten der verschiedenen Beteiligten im Cluster für die nächsten Jahre vorzeichnet. Mein Ziel ist es, nun ein Destillat dieses Planes zu erstellen und ihn mit mehr Leben zu füllen.“

Mit Topthemen das Profil schärfen 

Der erstklassige Innovations- und Gesundheitsstandort bildete ein hervorragendes Fundament, auf dem der 2014 von beiden Bundesländern verabschiedete Masterplan „Gemeinsam Innovationen gestalten – Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg“ aufbauen konnte. Dem Anspruch, das Ganze mit mehr Leben zu füllen und das Profil der Gesundheitsregion zu schärfen, konnten wir in den vergangenen Jahren gerecht werden. So wurden mit den Landesregierungen vier Topthemen identifiziert, die für die weitere Entwicklung des Clusters von überragender Bedeutung sind:

  • Innovative Versorgung in der Gesundheitsregion
  • Transfer-Translations-Plattform in der Hauptstadtregion stärken
  • Big Data für klinische Studien und Versorgungsforschung
  • Gesundheit 4.0: Chancen nutzen in und für Berlin-Brandenburg 

Für die Topthemen konnten wir herausgehobene Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin gewinnen, die die Fortschritte begleiten und diese als Botschafter auch über die Ländergrenzen der Hauptstadtregion hinaus transportieren.

Unter dem Leitthema „Gesundheitswirtschaft in der Hauptstadtregion – Schrittmacher für die Entwicklung in Deutschland“ wollen wir bei der Clusterkonferenz am 8. Oktober eine erste Bilanz ziehen. Über das gesamte Cluster hat das Clustermanagement in den vergangenen 3 Jahren über 100 Projekte mit einem Volumen von mehr als 150 Mio. Euro begleitet – fast alle von ihnen mit einer Förderung der Länder, des Bundes oder der EU.

Innovationen für Mensch und Patient

Sehr erfreulich ist, dass der Fortschritt bei den Menschen ankommt. In Brandenburg ist im Juni dieses Jahres eine neue Fakultät für Gesundheitswissenschaften geschaffen worden. Konkrete Fortschritte wurden bei Prävention, der Diagnostik und der sektorübergreifenden Versorgung im ländlichen Raum erreicht.

Immer wichtiger wird der Beitrag innovativer Startups, die oft gemeinsam mit etablierten Unternehmen in sogenannten Acceleratoren neuartige Lösungen für den Gesundheitsmarkt entwickeln. Die Bandbreite der Innovationen deckt dabei alle Branchen und Bereiche der Gesundheitswirtschaft und -versorgung ab. Das Startup Kinderheldin zum Beispiel bietet eine medizinisch fundierte Beratung für alle akuten sowie allgemeinen Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt. Dopavision entwickelt eine digitale Lösung zur Kontrolle der Kurzsichtigkeit anhand der Stimulation des Gehirns durch den Sehnerv. ThinkSono möchte mit einer Software die Diagnosemöglichkeiten für eine tiefe Venenthrombose revolutionieren und biotx.ai entwickelt eine lernende Software, die per Gendiagnostik helfen soll, Medikamente effizienter zu entwickeln und anzuwenden. 

Im Zentrum aller Innovationen steht der Mensch und Patient. Beispielhaft dafür stehen unter anderen die Projekte aus der Hauptstadtregion wie Cardiolotse, ein Lotsenmodell von AOK Nordost und Vivantes, mit dem Herzpatienten während und nach einem Klinikaufenthalt individuell betreut werden sollen. Oder die akutneurologische Versorgung mit telemedizinischer Vernetzung insbesondere im ländlichen Raum durch das Projekt ANNOTeM.

Damit die Menschen am besten gar nicht erst krank werden, stehen auch Modelle der Prävention ganz oben auf der Agenda im Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg. Ein schönes Beispiel dafür ist Digi-Exist, ein Forschungsprojekt, das junge Unternehmen dabei unterstützt, gesundheitliche Überlastungen frühzeitig zu erkennen und die Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeiter unter Einsatz digitaler Präventionsmaßnahmen nachhaltig zu fördern. Ein Angebot, das gerade in einer boomenden Startup-Region wie der unsrigen von besonderer Bedeutung ist.

Einen vertiefenden Einblick in diese und weitere Projekte und Startups erhalten Interessierte auf der diesjährigen Konferenz des Clusters Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg.

Unser Health Week Tipp:

Die Clusterkonferenz findet im Rahmen der Health Week Berlin-Brandenburg am 8. Oktober in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund in Berlin statt. Mit dabei sind Topreferenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Versorgung, Politik und Verbänden. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier

Startups aufgepasst: Digital Health Award Berlin 

Digital Health Startups können sich bis zum 8. Oktober 2018 auf ein Preisgeld von bis zu 50.000 Euro bewerben. Alle Informationen dazu finden Sie hier.