Mit #PflegeJetztBerlin gegen den Fachkräftemangel in der Pflege

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist auch in der Metropolregion Berlin spürbar. Laut einer Studie, die die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) in Auftrag gegeben hat, werden bis zum Jahr 2030 in Berlin zusätzlich 10.000 Pflegekräfte benötigt – eine Mammutaufgabe, der sich die BKG mit ihrer Aktion #PflegeJetztBerlin angenommen hat.

 

Mit der Kampagne #PflegeJetztBerlin will die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) mehr Menschen in den Pflegeberuf bringen, Aussteiger zurückholen und die Arbeitsbedingungen der in der Pflege verbessern. „Anlass für die großangelegte Kampagne war eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts, die die BKG in Auftrag gegeben hat und deren Ergebnis war, dass bis 2030 allein in Berlin zusätzliche 10.000 Pflegekräfte benötigt werden“; sagt Juliane Ghadjar, die für die BKG die Kampagne koordiniert.

10 Punkte für den Erfolg

Gestartet wurde mit der Aktion im Februar 2020; seitdem hat sich einiges getan: „Neben einem umfassenden Webauftritt hat unser Kampagnenbeirat aus mehreren Expertinnen und Experten aus allen Pflegebereichen einen 10-Punkte-Masterplan erstellt“, sagt Ghadjar. „Dazu gehört etwa der Ausbau der Ausbildungskapazitäten, die Erhöhung der Attraktivität des Arbeitsplatzes, die Entbürokratisierung und die bessere Finanzierung der Pflege.“

All die Punkte aus dem Masterplan sind mit Einzelprojekten unterlegt, von denen ein Teil bereits gestartet oder umgesetzt wurde. „Eines dieser Teilprojekte ist beispielsweise die Wiedereinstiegskampagne“, erklärt Ghadjar. „Hier geht es darum, dass Menschen, die den Job verlassen haben, schnell und unbürokratisch zurückkehren können. Dazu gibt es neben Programmen für den Wiedereinstieg auf unserer Homepage eine Karte mit den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen der Berliner Krankenhausgesellschaft. Mit einem Klick können Interessierte alle Informationen für die jeweilige Einrichtung sehen und sich direkt bewerben.“

Nachwuchsgewinnung und ukrainische Pflegekräfte

Weitere Projekte sind etwa Imagekampagnen. „Berlin ist als Metropolregion zwar für viele interessant, doch gerade die Altenpflege hat ein schlechtes Image“, sagt die Kampagnenkoordinatorin. „Wir arbeiten hier beispielsweise mit der Bundesarbeitsagentur zusammen und wollen mit Role Models den Beruf niedrigschwellig etwa an Schulen vorstellen.“

Ganz aktuell arbeitet #PflegeJetztBerlin auch mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zusammen – um ukrainische Pflegekräfte einstellen zu können und ihnen vor allem den Zugang zu berufsbezogenen Sprachkursen zu erleichtern.

Auch das schwierige Thema Zeitarbeit in der Pflege ist einer der Schwerpunkte der Kampagne. „Neben einer Fachkonferenz dazu wollen wir auch Anreize schaffen, damit die Pflegekräfte fest in den Häusern arbeiten, statt bei einer Zeitarbeitsfirma“, sagt Ghadjar. „Außerdem haben wir einen Newsletter, in dem wir unter der Überschrift ,Gute Beispiele – Gute Pflege‘ verschiedene Häuser und deren Projekte sowie Best Practice Beispiele vorstellen.“

Einer der nächsten Schritte wird laut Ghadjar sein, mithilfe einer Evaluation die Erfolge von #PflegeJetztBerlin messbar zu machen. „Subjektiv betrachtet haben wir vor allem mit der Wiedereinstiegskampagne und dem Schwerpunkt auf ukrainische Pflegekräfte aber schon einiges bewirkt“, sagt sie.

 

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