AOK-Versicherte können E-Rezept ab sofort per Versichertenkarte einlösen

E-Rezept-Quote in Berlin liegt bei 0,4 Prozent | Laut einer AOK-Datenanalyse haben die Berlinerinnen und Berliner im ersten Quartal 2023 nur rund 0,4 Prozent aller Rezepte als E-Rezepte eingelöst.
Den Durchbruch könnte nun die Einlösung des elektronischen Rezeptes direkt über die Versichertenkarte bringen. Die AOK Nordost ermöglicht ihren Versi-cherten ab sofort diesen Einlöseweg, offizieller Start ist am 1. Juli.

 

Ab dem morgigen Samstag werden die ersten Berliner Apotheken ihren Kundin-nen und Kunden anbieten, E-Rezepte mit der Versichertenkarte einzulösen. Bis-lang konnten Versicherte das E-Rezept nur mit einem Papierausdruck der Arzt-praxis oder mit der E-Rezept-App der gematik nutzen. 

Diese Einlösewege waren offenbar nur etwas für „digital natives“. Eine Datenanalyse der AOK Nordost zeigt, dass Berliner AOK-Versicherte im ersten Quartal 2023 nur 0,43 Prozent aller Rezepte als E-Rezept eingelöst haben. 

 

Teichert: E-Rezept ist nun einfacher und komfortabler nutzbar 

„Unsere Datenanalyse zeigt, dass die Berlinerinnen und Berliner bislang noch sehr zurückhaltend waren, das E-Rezept auszuprobieren. Mit dem neuen Einlö-seweg über die Versichertenkarte wird es nun einfacher und komfortabler, das E-Rezept zu nutzen“, sagt die Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Daniela Teichert. Das E-Rezept kann Versicherten Wege in die Arztpraxis sparen. So ist es möglich, sich im Rahmen einer Videosprechstunde per E-Rezept Arzneimittel verordnen zu lassen. Auch für Folgerezepte müssen Patientinnen und Patienten nicht mehr zwingend in die Praxis kommen. 

Die AOK Nordost hat den neuen Prozess fristgerecht in ihre IT-Systeme inte-griert und unterstützt ab sofort diese neue Möglichkeit, ein elektronisches Rezept in einer Apotheke einzulösen. Einige Apotheken sind noch dabei, die technischen Voraussetzungen zu schaffen. Bis Ende Juli soll aber ein Großteil der Apotheken bereit sein, E-Rezepte auch mit der Versichertenkarte entgegenzunehmen. 

 

Die AOK-Datenanalyse zeigt, dass viele Berliner Apotheken bereits Erfahrungen mit E-Rezepten haben. Im März haben bereits 48 Prozent der Berliner Apotheken E-Rezepte von AOK-Versicherten eingelöst. 

 

Auch Arztpraxen haben Vorteile 

Auch für Arztpraxen bietet der neue Einlöseweg eine Reihe von Vorteilen. So sind beispielsweise keine händischen Unterschriften des Arztes oder der Ärztin auf Papier mehr nötig. Die Arztpraxen sind allerdings darauf angewiesen, dass der Anbieter ihrer jeweiligen Praxisverwaltungs-Software eine reibungslose Nutzung des E-Rezepts per Versichertenkarte ermöglicht. Hier hakt es bei eini-gen Praxen noch. Ab dem 1. Januar 2024 soll die Nutzung des E-Rezepts dann verpflichtend werden. 

„Am Ende kann es nur gemeinsam gehen. Daher bitten wir unsere Versicherten um Verständnis, wenn das neue Angebot zum Start noch nicht flächendeckend von allen Ärztinnen und Ärzten unterstützt wird,“ sagt AOK Nordost-Vorständin Daniela Teichert. 

Das neue Verfahren ist nach den Vorgaben der gematik umgesetzt worden und erfüllt alle vorgegebenen Datenschutz-Anforderungen. So wird das E-Rezept beispielsweise nicht direkt auf der Karte gespeichert. Stattdessen fordert die Apotheke nach dem Stecken der Karte die Nachweise, die für das Einlösen des Rezepts benötigt werden, bei der Krankenkasse des Versicherten an.