1. Brandenburgischer Versorgungsforschungskongress

MHB stärkt Gesundheitsforschung und Gesundheitsversorgung im Land

Wissenschaftsministerin Martina Münch und Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij haben in Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) den 1. Brandenburgischen Versorgungsforschungskongress der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) eröffnet. Dabei würdigten beide Ministerinnen die Bedeutung der Medizin-Hochschule für das Land.

 

Wissenschaftsministerin Martina Münch: „Das Konzept der Medizinischen Hochschule Brandenburg mit der engen Verknüpfung klinischer und theoretischer Studieninhalte ist nicht nur für Studierende sehr attraktiv – die praxisnahe Ausbildung der MHB leistet zudem einen wichtigen Beitrag dafür, die ärztliche Versorgung in unserem Land abzusichern“, so Münch. „Die MHB ergänzt zudem die Anstrengungen des Landes im Bereich der Gesundheitsforschung: Mit dem Aufbau des Gesundheitscampus Brandenburg, an dem die MHB wesentlich beteiligt ist, wollen wir die vorhandenen Forschungskompetenzen im Land vernetzen, an Krankheiten forschen, die im Alter gehäuft auftreten und Modelle entwickeln, die es kranken Menschen ermöglichen, möglichst lange zu Hause zu leben und gut versorgt zu werden. Von diesem Netzwerk wird auch die Entwicklung der MHB profitieren. Der heutige Kongress zur Versorgungsforschung ist ein wichtiger Schritt der MHB bei der Entwicklung eines eigenen Forschungsprofils.“

„Die Brandenburger*innen müssen sich darauf verlassen können, überall im Land medizinische Hilfe zu bekommen, die unabhängig vom Wohnort, Einkommen oder sonstiger Einflüsse erreichbar ist. Denn das gehört zur Daseinsvorsorge. Bisher haben wir es mit vielen starken und engagierten Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen geschafft, ein gutes Niveau zu erreichen und zu halten,“ sagte Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij. Und weiter: „Darauf müssen wir unbedingt aufbauen, um den sich ändernden Bedarfen in unserem Land auch künftig entsprechen zu können.“

Hier sollte auch die Versorgungsforschung ansetzen. Karawanskij: „Ich wünsche mir, dass sie noch mindestens einen Schritt darüber hinaus geht. Wir brauchen noch mehr Ideen für sektorübergreifende Versorgungsmodelle, die auch attraktive Arbeitsbedingungen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich schaffen. Gerade für dünn besiedelte Regionen liegt darin die Zukunft. Mobilität spielt dabei eine übergeordnete Rolle, und damit einhergehend auch, wie wir die Digitalisierung und telemedizinische Angebote nutzen, um Wege abzukürzen und zugleich nah am Patienten zu sein. Von einer Versorgungsforschung erhoffe ich mir neben neuen Perspektiven auch wissenschaftliche Erkenntnisse. Ist der eingeschlagene Kurs richtig, oder geht er an den Bedarfen, insbesondere auf dem Land, vorbei? Wo müssen wir nachsteuern?“

„Ab heute wird die MHB mit der Entwicklung zum Zentrum für Versorgungsforschung Brandenburg beginnen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Zentrum Patientenorientierung und Patientenkompetenz in den Mittelpunkt seiner Forschungen stellen wird. So könnte die MHB auch im besten Sinne eine Patientinnen- und Patientenuniversität werden,“ sagte Ministerin Karawanskij.

Hintergrund

Der 1. Brandenburgische Kongress zur Versorgungsforschung unter dem Titel „Gesundheitsversorgung in Brandenburg“ bringt Praktikerinnen und Praktiker aus dem Gesundheitssystem mit Forscherinnen und Forschern zusammen, um gemeinsam Fragen der zukünftigen Gesundheitsversorgung einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft zu diskutieren und daraus Forschungsfragen und -schwerpunkte für die MHB zu entwickeln. Ein besonderer Fokus soll dabei auf den Profilbereichen der MHB liegen: Herz-Kreislauferkrankungen, Krebserkrankungen und Seelische Gesundheit.

Die durch das Wissenschaftsministerium im Juli 2014 staatlich anerkannte Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) ist eine Universität in kommunaler und gemeinnütziger Trägerschaft mit Campus-Standorten in Neuruppin und Brandenburg an der Havel. Rund 400 Studierende sind derzeit im Fachbereich Humanmedizin oder Psychologie an der MHB eingeschrieben. Sie ist zudem eine von drei Träger-Hochschulen des Gesundheitscampus Brandenburg. Der Campus soll als Forschungs- und Lehrverbund aus Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen die Gesundheitsforschung durch fachübergreifende Forschungsverbünde stärken, die praxisnahe Aus- und Weiterbildung in Gesundheit und Pflege fördern und zukunftsweisende Modelle für die medizinische Versorgung entwickeln. Der Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Gesundheit und Medizin des Alterns und greift damit bewusst brandenburgische Bedarfe auf. Es geht auch um die Frage, wie die pflegerische Versorgung der zunehmend älter werdenden Bevölkerung gewährleistet werden kann. Die MHB erhält für den Aufbau der neuen Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Rahmen des Gesundheitscampus jährlich in den kommenden vier Jahren jährlich 1,6 Millionen Euro für die Einrichtung von vier Professuren.