Medizinischer Cannabis zwischen hoher Nachfrage und regulatorischen Hürden: Wo stehen wir?

16:00 bis 18:30 Uhr
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Museum für Völkerkunde, Großer Hörsaal

Rothenbaumchaussee 64

20148 Hamburg

Der Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik ist ein Diskus- sionsforum, dessen Themen sich aus den aktuellen Zielsetzungen und Entscheidungen auf gesundheitspolitischer Ebene rekru- tieren. Im Mittelpunkt stehen Fragen, die alle Beteiligten am deutschen Gesundheitssystem unmittelbar betreffen.

Auch beim 22. Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik geht es wieder darum, die Sichtweisen der Protagonisten zu verdeutlichen, Impulse zu integrieren und gemeinsam Wege aufzuzeigen, die allen Akteuren des Systems zugutekommen. Der Dialog hat sich mit erstklassigen Referenten, detaillierten Informationen und einem offenen Meinungsaustausch zu einer in dieser Form einzigartigen Institution entwickelt. Er spiegelt sowohl in Richtung Auditorium als auch in Richtung der Gestalter des deutschen Gesundheitssystems das oft facettenreiche Meinungsbild in Bezug auf brisante gesund- heitspolitische Zielsetzungen oder Entscheidungen.

Einzigartig ist auch, dass ein so hochkarätiges Diskussions- forum einer breiten Öffentlichkeit kostenlos angeboten wird. Ohne finanzielle Unterstützung wäre das nicht möglich. Das Unternehmen G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG (Hohen- lockstedt) fördert daher seit 2006 diese Veranstaltungsreihe und sieht sich gesellschaftlich verpflichtet, dem gesundheits- politischen Dialog auch weiterhin ein Forum zu geben.

Seit März 2017 ist das „Gesetz zur Änderung betäubungsmit- telrechtlicher und anderer Vorschriften“, besser bekannt als Cannabis-Gesetz, in Kraft. Menschen mit schweren chroni- schen Erkrankungen können damit bei entsprechender medizinischer Indikation, Verordnung und Beantragung Cannabinoid-haltige Fertigarzneimittel und Zubereitungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherungen in der Apotheke erhalten. Die hohe Zahl der Anträge deutet darauf hin, dass Cannabis eine sinnvolle Therapieoption für die Versorgung schwerkranker Patienten darstellt. Allerdings ist die Umsetzung des Gesetzes mit einigen Hürden und vielen Fragen verbunden. Es bestehen Unsicherheiten auf Seiten der Ärzte, Antragsablehnungen durch die Krankenkassen, Lieferengpässe in den Apotheken.

Wo stehen wir heute, und wie geht es weiter? Brauchen wir eine Nachbesserung, damit das Cannabis-Gesetz den Betroffenen wirklich helfen kann? Diese Fragen werden wir beim 22. Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik diskutieren. Ich lade Sie herzlich ein, sich an einer spannenden Debatte zu einem aktuellen Thema zu beteiligen, das versierte Referenten von allen Seiten intensiv darstellen und beleuchten werden.

 

 

Prof. Dr. med. Achim Jockwig
Chairman Eppendorfer Dialog zur Gesundheitspolitik