Stiftung Münch: Wie gestalte ich mein Krankenhaus energieeffizient?

Mehr als nur Licht ausschalten und Heizung runter drehen: Mit einem Handlungsleitfaden zu energiesparenden Ansätzen und Technologien liefert die Stiftung Münch Anstöße für ein energieeffizientes Krankenhaus.

Sparen, sparen, sparen – obwohl die Energieaufwendungen oft nur ein bis zwei Prozent der Gesamtkosten einer Klinik ausmachen, verursachen die raschen Preissteigerungen den Krankenhäusern Kopfzerbrechen. Verschärft wird das Problem durch die auslastungsbedingte jahrelange Vernachlässigung des Themas Energie an vielen Standorten. Die Stiftung Münch hat sich in ihrem am 23. März veröffentlichten Leitfaden „Energieeffizienz im Krankenhaus – Ein Handlungsleitfaden zu energiesparenden Ansätzen und Technologien“ nun dem Thema angenommen.

Aufgezeigt werden in der Studie von Dr. Sven Lueke und Dr. Adam Pilny, Institute for Health Care Business GmbH (HCB), neben dem Status Quo Ansätze zur Verbesserung der Energiebilanz. Der Handlungsanleitung beschreibt an praktischen Beispielen, wie Krankenhäuser Energie in verschiedenen Bereichen effizienter nutzen oder einsparen können. Damit werde laut der Autoren nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet, sondern auch mittel- und langfristig Geld eingespart.

Energieineffizienz verschärft finanzielle Probleme

Die Studie zeigt, dass schwankenden Energiepreise Kliniken mit einer geringen Energieeffizienz in eine noch größere finanzielle Schieflage bringen kann. Durch die Energiewende dürften fossile Energieträger zukünftig ohnehin teurer werden. Damit wird das Thema Energieeffizienz im Krankenhaus zu einer eigenen neuen Herausforderung.

Lueke und Pilny stellen aber ebenso heraus, dass Effizienzpotenziale grundsätzlich in allen Energiebereichen vorliegen und auf verschiedenen Wegen realisiert werden können. Einspareffekte gelängen bereits mit geringinvestiven Maßnahmen und auch größere Investitionen könnten sich häufig schon nach wenigen Jahren amortisieren.

Wirkungsvoll Energie sparen im Überblick

  • Licht und Beleuchtung: LED haben eine längere Lebensdauer im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln und die Umstellung amortisiert sich in der Regel nach rund zwei Jahren.
  • Zirkulations- und Umwälzpumpen: Der Austausch und Einbau moderner Hocheffizienzpumpen reduziert den Stromverbrauch auf einen Bruchteil und amortisiert sich darum innerhalb weniger Jahre.
  • Sonnenergie und Photovoltaik: In Kombination mit Batteriespeichern kann der erzeugte Strom auch nachts oder für die Sicherheitsstromversorgung genutzt werden. Mit Solar-Hybridkollektoren lässt sich neben der Lichtenergie auch die Wärmeenergie der Sonne nutzen.
  • Raumklima und Kühlung: Einsparungen in der Klima- und Kältetechnik lassen sich bereits durch eine raumnutzungsgemäße Anpassung der Betriebsparameter wie Luftwechselrate und Temperatur erzielen. Einige Stromeinsparungen dürften auch in der Nutzung von Abwärme durch Wärmerückgewinnung erreicht werden.
  • Blockheizkraftwerke: Durch ihre effiziente Energieerzeugung (z.B. mit Biogas oder Wasserstoff) und staatliche Förderung amortisieren sich die hohen Investitionskosten bereits nach einigen Jahren.
  • Heiz- und Dampfkessel: Eine Gebäudeheizung mit Großwärmepumpen ist theoretisch sehr effizient.Zusätzlich stehen effiziente Brennwertkessel zur Wahl, die perspektivisch auch mit Wasserstoff betrieben werden können.
  • Gebäudedämmung: Erst durch eine optimale Gebäudedämmung entfalten andere Energiesparmaßnahmen ihre volle Wirkung, doch braucht es hohe Investitionsmittel.
  • Energiesparendes Handeln: Die Mitarbeitenden im Krankenhaus können durch ihr Handeln Energie sparen und somit Verschwendung vermeiden. Sinnvoll unterstützen kann man sie, indem Anlagen und Geräte möglichst automatisch und intelligent an- und abgeschaltet werden.

 

Den gesamten Handlungsleitfaden finden Sie hier.