Im Portrait | Amboss - ein digitaler Co-Pilot für medizinisches Wissen

Das Berliner Start-up AMBOSS bietet Ärztinnen und Ärzten sowie medizinischem Fachpersonal eine Plattform zum Nachschlagen, Lernen und für die Weiterbildung. Dabei ist das Unternehmen sehr erfolgreich. 2012 wurde es gegründet und beschäftigt mittlerweile 600 Mitarbeitende aus über 50 Ländern. Zudem hat es mehr als eine Million professionelle Nutzerinnen und Nutzer in 180 Ländern. Auch künftig will AMBOSS weiterwachsen.

 

Das Berliner Healthtech-Start-up AMBOSS hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der vielversprechendsten Unternehmen in diesem Bereich über Deutschland hinaus entwickelt. Gegründet wurde AMBOSS im Jahr 2012 von einem Team aus jungen Ärztinnen und Ärzten. Nachdem sie bei ihren eigenen Examensvorbereitungen mit den Möglichkeiten zum Lernen sehr unzufrieden waren, und in ihrer klinischen Erfahrung erlebten, dass am Point of Care nicht immer das aktuellste Wissen zur Anwendung kam, hatten sie seinerzeit das Ziel, die Aus- und Weiterbildung von Medizinerinnen und Medizinern im deutschsprachigen Raum zu verbessern. Dafür entwickelten sie ein Programm, das Lernsoftware und Nachschlagewerk zu einer adaptiven Plattform kombiniert – damit war aktuelles medizinisches Wissen in Sekundenschnelle verfügbar. Dies sollte zuerst nur bei den Examensvorbereitungen helfen, wurde aber schnell zum wichtigen Begleiter in der ärztlichen Ausbildung – vom ersten Studientag bis zur Facharztprüfung und darüber hinaus.  

Schnell und effizient – Zugang zu medizinischem Wissen steigert Resilienz der Gesundheitssysteme  

Mittlerweile wird AMBOSS in 180 Ländern genutzt und auch Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Personal greifen auf die Plattform bei der Entscheidungsfindung zurück. „AMBOSS bringt Medizin- und Pflegewissen auf den Punkt. Durch präzise, leitliniengerechte Handlungsempfehlungen können Ärzt:innen in Sekundenschnelle klinische Entscheidungen treffen und absichern. Die Kombination aus hochwertigen redaktionellen Inhalten und smarten technischen Lösungen erleichtern den Arbeitsalltag spürbar. Medizinisches Fachpersonal arbeitet schneller und sicherer, dadurch steigt nicht nur die Effizienz, sondern auch die Versorgungsqualität“, sagt Dr. med. Patricia Hinske, Chief of Clinical Innovation bei AMBOSS. 95 Prozent aller Medizinstudierenden in Deutschland nutzen laut ihren Angaben AMBOSS, jede vierte deutsche Ärzt:in vertraut auf die Plattform und mehr als 550 Kliniken bieten ihrem medizinischen Fachpersonal eine kostenfreie AMBOSS-Kliniklizenz. Zudem unterstützt die Plattform die Aus- und Weiterbildung von medizinischem Fachpersonal. Ein Punkt, der in Zeiten unter Druck stehender Gesundheitssysteme – durch Fachkräftemangel, steigende Patientenzahlen und hohe wirtschaftliche Belastungen –oft zu kurz kommt: „Wir nutzen dafür Online-Fortbildungen, fachärztliche Lernpläne, klinische Fälle und einen KI-Chatbot zur Prüfungssimulation. All das unterstützt eine strukturierte Weiterbildung“, sagt Patricia Hinske.  

Schlüssel zum Erfolg: enge Zusammenarbeit von medizinischer Expertise und KI-Technologie 

Ein zentraler Erfolgsfaktor von AMBOSS ist die starke interne Zusammenarbeit zwischen erfahrenen medizinischen Expert:innen und Technologie-Spezialist:innen. AMBOSS liefert dadurch präzise und umsetzbare Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie auf Basis der neuesten Leitlinien und fungiert als digitaler Co-Pilot im klinischen Alltag – mit dem Ziel, Zeit zu sparen und Behandlungsfehler zu vermeiden. Auch der verantwortungsvolle Einsatz von KI-Technologien ist seit Langem ein integraler Bestandteil bei AMBOSS. Lehrende und Kliniker:innen weltweit schätzen dies und vertrauen auf den Einsatz von KI durch AMBOSS. In dieser Hinsicht will das Unternehmen auch in Zukunft eine führende Rolle einnehmen – durch strenge Validierung von Ergebnissen und einen konsequenten, werteorientierten Ansatz. 

Weiter auf Wachstumskurs 

Meilensteine auf dem Weg zum Erfolg von AMBOSS waren beispielsweise der Launch der ärztlichen Plattform auf Deutsch 2015 sowie der Launch der englischsprachigen Arzt-Plattform ein Jahr später. Auch die Integration von CME zertifizierten Online-Fortbildungen seit 2021 und der Launch von AMBOSS für die Pflege im Jahr 2023 verstärkten den Erfolg von AMBOSS. Im März dieses Jahres konnte AMBOSS eine Finanzierungsrunde mit 240 Millionen Euro abschließen – eine der größten Finanzierungsrunden eines deutschen Healthtech-Unternehmens bisher. Dieses Kapital soll zum einen in die Weiterentwicklung der Plattform fließen und zum anderen helfen, neue Märkte zu erschließen sowie strategische Übernahmen zu finanzieren. 

Künftig will AMBOSS auch das Empowerment der Pflegenden und weiterer Gesundheitsberufe vorantreiben und kontinuierlich die interprofessionelle Zusammenarbeit fördern. Dafür steht bei AMBOSS die stetige Produktentwicklung mit KI-Technologien, die die Nutzenden im Alltag entlasten, für die Zukunft im Fokus. 

Berliner Ökosystem trägt zum Erfolg bei 

Der Standort Berlin spielt für AMBOSS eine zentrale Rolle, obwohl das Unternehmen auch Büros in Köln, Italien und den USA unterhält. Patricia Hinske sagt: „Die Stadt ist ein Magnet für internationale Talente und bietet ein einzigartiges Ökosystem für Start-ups, Tech-Unternehmen und Gesundheitswirtschaft. In diesem Umfeld ist AMBOSS zu einem international erfolgreichen Unternehmen mit über 600 Mitarbeitenden aus über 50 Ländern gewachsen. Die kulturelle Offenheit Berlins prägt auch unsere Arbeitsweise – mit flachen Hierarchien, interdisziplinärer Zusammenarbeit und einer starken Innovationskultur.“ 


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