Neues ambulantes Versorgungsprogramm für Berliner Krebspatienten

Kaum eine Krebserkrankung gleicht der anderen. Auch Patienten reagieren auf die gleiche Behandlung unterschiedlich. In der Krebsmedizin weiß man heute, dass auch der Organismus des Patienten die Eigenschaften der Krebszellen beeinflusst. Es entstehen individuelle Merkmale, also Biomarker, die Auskunft geben können über die besonderen Eigenschaften des jeweiligen Tumors oder zur Wirkung der Therapie.

 

Mit Biomarkern zur geeigneten Krebstherapie

Die AOK Nordost, die Kassenärztliche Vereinigung Berlin und der Verband der internistischen Onkologen Berlin arbeiten zusammen, um die ambulante Behandlung bei Krebs noch weiter zu verbessern. Ziel ist es, für jeden Patienten eine Krebstherapie auszuwählen, die auf sein individuelles Therapieziel abgestimmt ist. Der Schwerpunkt des gemeinsamen Versorgungsprogramms ist deshalb die Biomarker basierte Diagnose und Therapie bei Krebs. Biomarker spielen in der Onkologie eine immer wichtigere Rolle: Sie ermöglichen es, die Eigenarten eines Tumors zu erkennen und die Behandlung gezielt darauf abzustimmen. Versicherte der AOK Nordost können ab sofort an diesem Versorgungsprogramm teilnehmen.

 

Biomarker – Wegweiser zur geeigneten Krebstherapie

Kaum eine Krebserkrankung gleicht der anderen. Auch Patienten reagieren auf die gleiche Behandlung unterschiedlich. In der Krebsmedizin weiß man heute, dass auch der Organismus des Patienten die Eigenschaften der Krebszellen beeinflusst. Es entstehen individuelle Merkmale, also Biomarker, die Auskunft geben können über die besonderen Eigenschaften des jeweiligen Tumors oder zur Wirkung der Therapie. „Diese Merkmale zu kennen, kann uns dabei unterstützen, die Behandlung unserer Patienten darauf zuzuschneiden“, sagt Dr. med. Ingo Schwaner, Vorsitzender des Verbands der internistischen Onkologen Berlin.

Der medizinische Fortschritt schreitet vor allem in der Onkologie rasant voran. Mittlerweile gibt es bereits die ersten Krebsmedikamente, deren Verordnung allein an den Nachweis eines Biomarkers gebunden sind und nicht an die Lage des Tumors oder seine Gewebeeigenschaften. Das Ende dieser Entwicklung ist bei Weitem noch nicht erreicht: „Für uns ist es deshalb wichtig, unseren Versicherten einen schnellen, qualitätsgesicherten und indikationsgerechten Zugang zu neuen und innovativen Behandlungsformen zu ermöglichen“, sagt Susanne Dolfen, Leiterin des Bereichs Ambulante Versorgung der AOK Nordost.

 

Nebenwirkungen der Krebstherapie leitliniengerecht bekämpfen

Ein wichtiger Baustein der Krebstherapie ist die sogenannte „Supportive Therapie“. Diese zusätzliche oder unterstützende Behandlung soll dazu beitragen, unerwünschte Wirkungen der Therapie zu lindern oder erst gar nicht entstehen zu lassen. Ein besonderer Fokus des Versorgungsprogramms liegt dabei auf der Vorbeugung und Behandlung starker Schmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen. Die S3-Leitlinie umfasst das aktuelle medizinische Wissen zu diesem Themenkomplex, wägt Nutzen und Schaden von Untersuchungen und Behandlungen ab und gibt auf dieser Basis konkrete Empfehlungen zum Vorgehen.

 

Behandlung in vertrauter Umgebung

In Berlin leben etwa 90.000 Patienten, bei denen in den vergangenen zehn Jahren eine onkologische Erkrankung diagnostiziert wurde. Von ihnen wurden im Jahr 2016 mehr als 77.000 ambulant betreut, davon knapp 90 Prozent in onkologischen Schwerpunktpraxen. „Patienten werden in den Arztpraxen wohnortnah und in vertrauter Umgebung von hochspezialisierten Ärzten behandelt und können dadurch schneller in ihren gewohnten Alltag zurückkehren“, beschreiben Schwaner und Dolfen die Vorteile ambulanter Schwerpunktpraxen.

 

Anhang

Eine Übersicht niedergelassener Krebsmediziner finden Versicherte auf der Internetseite des Berufsverbandes der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e. V.

Quellen:

Zulassungen der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) für Larotrectinib, Zulassung Amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) für Entrectinib

Lemery S, Keegan P, Pazdur R; First FDA Approval Agnostic of Cancer Site - When a Biomarker Defines the Indication. N Engl J Med. 2017 Oct 12;377(15):1409-1412. doi: 10.1056/NEJMp1709968.

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF); S3-Leitininie „Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen“; Patienten-Leitlinie „Supportive Therapie

 

Pressekontakt

AOK Nordost - Die Gesundheitskasse
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