Neue Start-up-Schmiede unterstützt Gründerinnen aus dem Gesundheitsbereich

Berlin ist um einen neuen Inkubator reicher. „Vision Health Pioneers“ wird zehn bis 15 Start-ups mit einem neunmonatigen Programm fördern und sie durch Praxistests und Seminare dabei unterstützen, neue digitale Gesundheits-Lösungen erfolgreich auf dem Markt zu platzieren. Bewerben können sich ausschließlich Teams mit mindestens einem Teammitglied mit medizinischer oder psychologischer Expertise.

 

Die Hauptstadtregion ist mit rund 21.000 Unternehmen und über 130 Kliniken einer der wichtigsten Standorte der Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Der neue Inkubator „Vision Health Pioneers“ möchte potenziellen Gründerinnen in diesem Bereich mit passenden Qualifizierungsangeboten helfen, ihre Ideen in die Praxis zu bringen: Die Start-up-Schmiede wird ab dem kommenden Jahr zehn bis 15 junge Tech-Unternehmen mit finanzieller Hilfe und Beratungsangeboten unterstützen.

 

Produkt-Market-Fit im Mittelpunkt des Stipendiums

Für den Inkubator stellen der Berliner Senat und der Europäische Sozialfonds insgesamt 1,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von zwei Jahren zur Verfügung. In dieser Zeit sollen zwei Start-up-Gruppen ein jeweils neunmonatiges Programm durchlaufen. Gefördert werden Teams aus zwei bis vier Gründer*innen, die jeweils Stipendien in Höhe von 2.000 Euro monatlich erhalten – insgesamt 18.000 Euro pro Person. Bedingung für die Förderung ist, dass den Teams mindestens eine Person angehört, die eine gesundheitsbezogene Ausbildung und entsprechende Arbeitserfahrung besitzt. Von dieser Einschränkung versprechen sich die Gründer*innen des Inkubators, dass die von den Start-ups entwickelten Produkte und Dienste eine höhere Chance haben, sich am Markt aufgrund praktischer Vorteile durchzusetzen. Auch der Aufbau des Programms steht im Zeichen dieses sogenannten „Product-Market-Fit“. Das Stipendium sieht vor, dass die Gründer*innen zunächst Prototypen und einen Geschäftsplan entwickeln. Anschließend sollen sie erste Produkttests durchführen und ihre Ideen in Krankenhäusern und Praxen vorstellen. Tests mit Hilfe von echten Patienten im Klinikalltag sind geplant.

 

Von Marketing bis Produktpräsentation: Vermittlung von Gründerwissen

Neben diesem Praxisbezug ist die Vermittlung von klassischem Gründerwissen ein weiterer Baustein des Stipendiums. In Formaten wie Bootcamps, Masterclasses, Meetups und individuellen Workshops werden die Teilnehmer*innen lernen, wie sie ihre Ideen erfolgreich im Markt verankern und gegenüber potenziellen Geldgebern vorstellen können. Auch agiles Management, steuerliche Fragen und Mitarbeiterbeteiligung stehen auf dem Plan. Das Programm schließt mit einer Präsentation der finalen Ergebnisse vor ausgewählten Entscheider*innen ab. Zu diesem Zeitpunkt sollen die Gründer*innen bereit sein für Gespräche mit Investoren oder ersten Kunden.

 

Vorteile für Stipendiaten und Partner

Neben der inhaltlichen und finanziellen Unterstützung werden die Stipendiaten laut „Vision Health Pioneers“ von einem breiten Netzwerk erfahrener Experten und Mittelgeber profitieren. Die Initiatoren des Programms, Maike Henningsen, Joscha Hofferbert und Maren Lesche, haben selbst einen Hintergrund aus der Gesundheitsbranche und sie bringen zudem Erfahrungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Innovations- und Inkubatorenprogrammen mit.

Das „Berliner Start-up Stipendium“ ist durch die Mittel des Senats und des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert, klassische Sponsoren gibt es nicht. Das Partnernetzwerk des Inkubators ist jedoch umfangreich: Zahlreiche weitere Unternehmen und Entscheider aus der Gesundheitswirtschaft wie Pfizer, Sanofi, Sana Kliniken, Beelitz Kliniken, Designit, Taylor Wessing, Flying Health oder auch Fraunhofer Mevis und DFKI bilden das Kooperationsnetzwerk und unterstützen aktiv. Diese stellen beispielsweise Räume und Co-Working-Spaces zur Verfügung oder unterstützen die Kohorten in Form von Coaching-Angeboten.

Weiterführende Links
https://visionhealthpioneers.de/

 

 

Quelle: HealthCapital Berlin-Brandenburg