Mit Engagement zu Exzellenz – Clustersprecher Peter Albiez zieht Bilanz seiner Arbeit als Clustersprecher

Peter Albiez ist seit Anfang 2019 Sprecher des Clusters Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg. Jetzt gibt er das Amt weiter. Gemeinsam mit ihm haben wir die vergangenen Jahre Revue passieren lassen.

 

1. Herr Albiez, Sie haben 2019 das Amt des Clustersprechers von Stefan Oelrich übernommen.
Wie sind Sie die Aufgaben angegangen?


Der erste Schritt war, dass alle Clusterakteure mitgenommen wurden auf dem Weg zu einem neuen Masterplan für die Region. Das gemeinsame Ziel: Berlin-Brandenburg zu einem internationalen Spitzenstandort für Life Sciences zu machen. Nicht als Selbstzweck, sondern immer unter der Prämisse, dass die Bürger:innen durch den Zugang zu einer erstklassigen Versorgung in der Region profitieren. In der Folge hat das agile Arbeiten in Projektstrukturen dazu beigetragen, dass das Cluster dem Ziel einen Schritt nähergekommen ist.

2. Sie verzichten auf eine weitere Amtsperiode, weil Sie sich im Pfizer Konzern internationalen Aufgaben widmen. Mit dieser Erfahrung: Wo sehen sie die Gesundheitswirtschaft in der Hauptstadtregion heute?


Das Cluster Gesundheitswirtschaft steht ausgezeichnet da! Das zeigt auch die aktuelle Benchmark-Studie. Unter den fünf weltweit führenden Life Science-Clustern liegt Berlin-Brandenburg im guten Mittelfeld mit deutlicher Tendenz nach oben. Das bildet sich auch in der Realität ab. Als Leuchttürme sehr vielversprechend sind: das geplante Zentrum für Zell- und Gentherapie in Berlin, neue Mobilitäts- und Logistiklösungen wie der „Cardiolotse“ als Versorgungsmodell bei kardiologischen Erkrankungen, die Forschungsansätze im „Berlin Institute for Medical Systems Biology“ (BIMSB) für eine frühe Intervention in Krankheitsverläufe, die Ansätze zur digitalen Diagnostik am Fraunhofer-Institut in Potsdam oder die Entwicklung des Carl-Thiem-Klinikums zu einem digitalen „Next Generation Hospital“ für die Region Lausitz.

Mit dem Nobelpreis für die Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier, dem Public Health Zentrum des Robert-Koch-Instituts in Wildau und dem WHO „Global Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence“ in Berlin sind wir in den letzten drei Jahren als Standort international stärker sichtbar geworden.

 

In der Pandemie hat die Hauptstadtregion Resilienz und Exzellenz bewiesen. Besonders hervorheben möchte ich hier die Charité, die sehr früh diagnostische Tests entwickelt hat und bis heute internationale Maßstäbe in der Wissenschaft gegen Covid-19 setzt und darüber hinaus.

3. In Ihrer Amtszeit hat es auch nicht an repräsentativen Aufgaben gemangelt. Wenn Sie die Jahre Revue passieren lassen – was hat am meisten Spaß gemacht? Wo konnten Sie persönlich profitieren?  


Von dem konstruktiven Miteinander im Cluster-Beirat, dem intensiven Austausch auf den Cluster-Konferenzen und in der gemeinsamen Arbeit an konkreten Themen habe ich auch persönlich profitiert. Sehr viele Akteure haben sich stark eingebracht. Es macht Freude zu sehen, wie aus dem Engagement ein Netzwerk entstanden ist, in dem Dinge vorangetrieben und für ein gemeinsames Ziel weiterentwickelt werden.
 

4. Und zu guter Letzt – Wie sieht die aktuelle Situation des Clusters Ihrer Einschätzung nach aus und was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Die Politik in Berlin und Brandenburg hat die Gesundheitswirtschaft als Top-Thema auf die Agenda gesetzt. Mit 383.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 28 Milliarden Euro ist die Wahrnehmung der Bedeutung des Clusters für den Standort deutlich gestiegen. Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell wir handeln, wie wir Innovationen unter den richtigen Rahmenbedingungen in die Versorgung bringen können. Die Politik muss dies als Blaupause nehmen, um etwa die Translation und Digitalisierung in einer Weise zu unterstützen, die Berlin-Brandenburg zu einem der weltweit führenden Standorte für Life Sciences macht.

 

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