Im Portrait | Forschen, gründen, wachsen – der BerlinBioCube

Der Campus Berlin-Buch ist seit vielen Jahren ein exzellenter Wissenschafts- und Technologiestandort. Nun sollen weitere junge Biotech- und Medtechunternehmen auf das Gelände ziehen: In den neuen BerlinBioCube. Das Gründerzentrum mit modernsten Laboren für Life Science Start-ups wurde am 11. Oktober feierlich eröffnet.

 

Moderate Mieten, moderne Labore und Büros sowie zahlreiche Gemeinschaftsflächen: Das neue Gründerzentrum BerlinBioCube bietet für junge Biotech- und Medtech-Unternehmen optimale Bedingungen und will zahlreiche Start-ups in die Landeshauptstadt locken sowie Neugründungen eine optimale Basis bieten. „Das neue Gründerzentrum stellt dringend benötigte spezialisierte Laborflächen in Berlin bereit“, sagt Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH. „Es ermöglicht den Start für junge Life-Science-Unternehmen, die vielversprechende Ansätze für Therapien und Diagnostik in die Anwendung bringen wollen.“

Drei Jahre Bauzeit

Baustart für den BerlinBioCube war im Jahr 2020. Am 11. Oktober wurde das Gebäude nun feierlich eröffnet. Auf 14.000 Quadratmetern wurden in fünf Geschossenen neben Labor- und Bürokombinationen in verschiedenen Größen auch Konferenzräume und Gemeinschaftsflächen sowie mehrere Spülküchen, Geräte- und Kühlräume geschaffen.

Außerdem bietet das Gebäude den Mietern weitere Ausstattungen wie Labormöbelzeilen, aber auch Bodenabsaugungen oder bis zu zwei technische Gase pro Labor. Entworfen wurde das Gebäude vom Münchner Architekturbüro „doranth post architekten“. In den Neubau wurden rund 48,9 Millionen Euro investiert. Knapp 40 Prozent dieser Summe floss in die Gebäudetechnik. Gefördert wurde das Gründungszentrum mit Bundes- und Landesmitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

Die ersten Mieter

Zum Zeitpunkt der Eröffnung des BerlinBioCube waren bereits zwei Drittel der Flächen reserviert, 14 Start-ups sind bereits dabei einzuziehen. Zu den ersten Mietern zählen mehrere Spin-offs aus den Forschungseinrichtungen des Campus Buch. „Die Unternehmen entwickeln unter anderem innovative Gen- und Zelltherapien oder Wirkstoffe, um Krebs oder andere Volkskrankheiten wirksam zu bekämpfen“, sagt Campus-Managerin Quensel.

Angesiedelt hat sich hier beispielsweise T-knife. Das Unternehmen entwickelt neuartige Immuntherapien gegen Krebs. T-knife ist eine Ausgründung des Max Delbrück Center und der Charité und gehört zu den bestfinanzierten Start-ups der deutschen Biotech-Szene. Ebenfalls im BerlinBioCube bald ansässig, ist zum Beispiel das frisch gegründete Start-up MyoPax. Das Unternehmen kombiniert Zell- und Gentherapie, um die Folgen von bislang unheilbaren Muskelerkrankungen zu lindern. Ein weiteres Beispiel für die neuen Mieter ist PROSION Therapeutics. Das erfolgreiche Start-up, ausgegründet aus dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Medizin (FMP) und der Uni Köln, entwickelt mit seiner Plattformtechnologie niedermolekulare Wirkstoffe für eine große Gruppe von Proteinen, die zuvor therapeutisch nicht erreichbar waren.

In bester Gesellschaft

Wer in den neuen BerlinBioCube einzieht, der profitiert auch von der Nachbarschaft. Denn das Gebäude wurde auf dem Wissenschafts- und Biotechcampus Berlin-Buch im dortigen BiotechPark errichtet. Als einer der führenden Technologieparks in Deutschland beherbergt er mittlerweile 75 Unternehmen und bietet auf rund 45.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Labore und Büros. „Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte“, heißt es vonseiten des Betreibers Campus Berlin-Buch GmbH. Neben dem BiotechPark haben auf dem Campus Berlin-Buch auch die Forschungseinrichtungen Max Delbrück Center, FMP und Departments der Charité und des Berlin Institute of Health ihren Sitz.

Doch die Fertigstellung und der Bezug des BerlinBioCubes wird am Standort Berlin-Buch nur ein weiterer Meilenstein sein, denn das Gelände soll weiterwachsen. Um insgesamt fünf Hektar soll sich die Fläche des Biotechparks vergrößern. Diese Erweiterung ist auf der Fläche der einstigen Brunnengalerie an der Karower Chaussee geplant. Damit soll Platz für das Wachstum der Firmen vor Ort sowie für die zusätzliche Ansiedlung von Biotech‐Unternehmen geschaffen werden.

 

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