Aufbau von Gesundheitsregionen im brandenburgischen Tourismus

Gesundheitstourismus ist mehr als nur ein Trend – Experten prognostizieren ein weiteres Wachstum dieses dynamischen Marktes. Dabei spielen Faktoren wie der demografische Wandel, das wachsende Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung, aber auch die Zunahme zivilisatorischer Erkrankungen eine zentrale Rolle.

Mit seinen acht Kurorten, den 16 Erholungsorten, über 20 Fachkliniken und seiner atemberaubenden Naturlandschaft bietet Brandenburg ausgezeichnete Möglichkeiten, um Gesundheit, Medizin und Tourismus zu fusionieren und Gesundheitsbedürfnisse zu stillen. Damit sind ideale Weichen gestellt, um neue Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle und Innovation zu bilden.

Als zentralen Erfolgsfaktor für die Weiterentwicklung des Gesundheitstourismus in Brandenburg wird der Aufbau von thematisch ausgerichteten Gesundheitsregionen angesehen, sogenannten Kristallisationspunkten. Diese Herangehensweise basiert auf den Empfehlungen der Potenzialstudie, welche für Brandenburg die Themenschwerpunkte in Bewegung und Entspannung setzt. Fünf solcher Kristallisationspunkte wurden bereits durch Workshops sehr erfolgreich in ihrer Entwicklung unterstützt. Um diesen Prozess auszuweiten werden in Zusammenarbeit mit Project M weitere Gesundheitsregionen begleitet und mit Workshops unterstützt.

Barrierefreiheit weiterdenken

Der barrierefreie Tourismus/sorgenfreie Urlaub gehört mit zu den wichtigsten touristischen Wachstumssegmenten im Bereich des Gesundheitstourismus. Seit vielen Jahren setzt sich das Land Brandenburg aktiv für Barrierefreiheit im Tourismus ein. Das Ministerium für Wirtschaft und Energie (MWE) hat in Abstimmung mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), dem Ministerium des Inneren und für Kommunales (MIK) sowie der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH im Frühjahr 2019 einen Praxisleitfaden zum Barrierefreien Tourismus herausgegeben. Ausgehend von der Prämisse, dass die barrierefreie Angebots-, Produkt- und Infrastrukturentwicklung vor allem lokal vor Ort stattfindet, werden im Herbst/Winter 2019/2020 Workshops zum barrierefreien Tourismus durchgeführt:

  • In der Region Dahme-Seenland steht eine „Stadtführung für blinde Besucher durch Königs Wusterhausen“ und ein Wanderweg für blinde Wanderer im Fokus.
  • Im Elbe-Elster-Land sollen die barrierefreien Angebote in der Region rund um den ElsterPark Herzberg (Elster) besser vernetzt werden.
  • Das Lausitzer Seenland will das barrierefreie Wassererlebnis in der neu entstehenden Seenlandschaft ausbauen und Kommunen dementsprechend sensibilisieren.
  • In Potsdam wollen sich touristische Partner zu Erfahrungen mit barrierefreien Angeboten austauschen und diese vernetzen.
  • Im Ruppiner Seenland steht die Entwicklung einer barrierefreien Hausboottour auf der Havel und die Sensibilisierung der touristischen Akteure im Wassersportrevier im Vordergrund.
  • Im Seenland Oder-Spree geht es um die Produktentwicklung für ältere/ gehbehinderte Gäste in Kur- und Erholungsorten sowie im barrierefreien Rudersport.
  • Die Uckermark legt den Fokus auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten und regionale & saisonale Produkte in der Gastronomie.

Die Auswahl der Workshops erfolgte nach einem Bewerbungsverfahren anhand von Kriterien durch eine Jury aus Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH, Clustermanagement Gesundheitswirtschaft und Tourismus, dem Gutachter NeumannConsult/ tourismus plan B und dem Ministerium für Wirtschaft und Energie.