Künstliche Intelligenz erkennt Frakturen, Lungenembolien und Hirnblutungen
Vivantes setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI) als Unterstützung in der klinischen Praxis. KI hilft Ärzt*innen im Institut für Radiologie und interventionelle Therapie des Vivantes Humboldt-Klinikums dabei, Frakturen und Lungenembolien zu diagnostizieren und unterstützt im Institut für klinische und interventionelle Neuroradiologie im Vivantes Klinikum Neukölln bei der Erkennung von Hirnblutungen. In den nächsten Monaten führt Vivantes diese KI-Anwendungen an allen Standorten ein. KI ersetzt dabei Ärzt*innen nicht, sondern unterstützt bei der Diagnosestellung und kann so wertvolle und möglicherweise lebensrettende Zeit gewinnen.
Entlastung und mehr Sicherheit, aber kein Ersatz für Radiolog*innen
„Künstliche Intelligenz kann Menschen in der Medizin sinnvoll unterstützen, wird sie aber nicht ersetzen. Sie identifiziert Verdachtsbereiche, stellt aber keine abschließende Diagnose. Die Befunde erstellen Ärzt*innen nach wie vor selbst. So eingesetzt bietet KI eine zusätzliche Sicherheit und spart Zeit. Den Anfang machen unsere radiologischen und neuroradiologischen Kliniken, weitere Anwendungen werden bald folgen.“, erläutert Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Vivantes Geschäftsführung.
Wenn Patient*innen sich in einem Vivantes Klinikum einer Röntgenuntersuchung oder Computertomographie unterziehen, werden die Aufnahmen automatisch zur Überprüfung an die interne KI-Plattform geschickt. Dort analysiert die KI die Bilder, markiert verdächtige Bereiche, und sendet sie binnen weniger Minuten als Unterstützung zurück an die Ärzt*innen, die dann eine Entscheidung über die weitere Therapie treffen.
Wie die KI trainiert wurde
Die KI-Anwendungen sind zertifizierte Medizinprodukte und basieren unter anderem auf der Methode des sogenannten „deep-learnings“. Dabei wurden die KI-Anwendungen vor Aufnahme auf die KI-Plattform mit Tausenden präzise markierten Röntgen- und CT-Bildern angelernt. Die KI-Anwendungen werden regelmäßig mit Updates versorgt.
Künftig weitere KI-Lösungen auf neuer Plattform
Vivantes hat eine neue Plattform für KI in der Befundung von bildgebenden Untersuchungen installiert. Diese Plattform ermöglicht es, KI künftig auch für weitere Anwendungen zu etablieren – und zwar herstellerunabhängig. Im Rahmen des Projektes KI Suite bringt Vivantes sukzessive KI – basierte Entscheidungsunterstützung in die klinische Versorgung, Neben der Radiologie und Neuroradiologie sollen KI-gestützte Risikowarnsysteme Ärzt*innen und Pflegepersonal zum Beispiel auf drohende Komplikationen wie zum Beispiel Sepsis oder Nierenversagen aufmerksam machen. Ein weiteres Einsatzgebiet wird in der Pathologie die KI-Unterstützung bei der Diagnose von Prostatakarzinomen sein.
Digitalisierung im Krankenhaus für eine individuellere und bessere Versorgung
Um individueller auf den einzelnen Menschen und seine gesundheitlichen Bedürfnisse einzugehen, setzt Vivantes auf eine konsequente Digitalisierung der klinischen Prozesse: Die Diagnose- und Behandlungsdokumentation ist bereits digitalisiert, ebenso wie Labor und Radiologie. Befunde im Herzkatheter-Labor, der elektrophysikalischen Untersuchung und im OP werden elektronisch festgehalten. Die sogenannte Patientenkurve mit Medikation, Vitalwerten und ärztlichen Anordnungen wird ebenfalls nicht mehr in Papiertabellen eingetragen, sondern ins Tablet eingegeben. Auch die Intensivstationen sind voll digitalisiert.
KI-Projekte setzen auf dieser Datenbasis auf. Sie sind wichtige Entscheidungshilfen für Ärzt*innen und Pflegekräfte und verbessern so die Versorgungsqualität. Vivantes gehört zu den Vorreitern der Digitalisierung im Klinikbereich und schnitt beim Digitalisierungsradar der Bundesregierung weit über dem Durchschnitt der deutschen Krankenhäuser. (zur Pressemitteilung „Digitalradar Krankenhaus“)