Im Portrait | Medios bietet individualisierte Patientenversorgung

Individualmedizin orientiert die medizinische Versorgung umfassend am einzelnen Patienten. Hierbei kommen – zusätzlich zu dem bereits innovativen Vorgehen der individualisierten bzw. personalisierten Medizin – noch maßgeschneiderte Behandlungsansätze hinzu, die mitunter auf der Einführung und Nutzung technologischer Trends, übergreifender Versorgungsplattformen und -prozesse sowie der Entwicklung neuartiger Therapeutika beruhen.
Eine individualisierte Therapie hat gegenüber einer Standardtherapie mehrere Vorteile: Da sie auf die Patienten zugeschnitten ist, kann sie bestmöglich wirken und hat idealerweise geringere Nebenwirkungen. Die Bereitstellung einer solchen Therapie ist allerdings mit einem hohen Aufwand verbunden – nicht zuletzt logistisch und finanziell. Die Medios AG mit Hauptsitz in Berlin hat sich auf die Patientenversorgung mit Specialty Pharma erfolgreich spezialisiert und gestaltet den Fortschritt der Individualmedizin aktiv mit. Wie? Indem Medios kontinuierlich an Lösungen arbeitet, um die Versorgung zugänglicher, effizienter und besser auf die Bedürfnisse der Patienten abzustimmen.
„Der deutsche Markt für Spezialpharmazeutika hat beeindruckende Dimensionen erreicht“, sagt Mi-Young Miehler Vorstandsmitglied bei Medios und Chief Operating Officer. „Es ist eine wachsende Nachfrage nach personalisierter Medizin bei Specialty Pharma Herstellern in den vergangenen Jahren zu verzeichnen. Medios hat sich deshalb auf die zukunftsweisende Individualmedizin fokussiert, um gemeinsam mit Apotheken, Facharztpraxen und pharmazeutischen Unternehmen allen Menschen die innovativsten Therapien zu ermöglichen.“
Marktführer in Deutschland
Medios wurde Im Jahr 2015 in Berlin gegründet. Ein wichtiger Schritt war der Ausbau einer Immobilie in Moabit zum Produktionsstandort, bei dem Berlin Partner das Unternehmen begleitete. Mittlerweile umfasst das Unternehmen sechs Betriebe für die Herstellung patientenindividueller Therapien, vier Versorgungsstandorte und ein eigenes Blisterzentrum. Damit ist Medios deutscher Marktführer im Specialty Pharma Segment. Im Jahr 2024 erwirtschaftete das Team aus circa 1000 Mitarbeitenden europaweit, davon 500 Mitarbeitende in Deutschland, laut eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 1,9 Milliarden Euro.
Das Geschäftsmodell von Medios lässt sich grob betrachtet in zwei große Bereiche in Deutschland einteilen: Die Arzneimittelversorgung und die Herstellung von patientenindividuellen Therapien. „Bundesweit beliefern wir Apotheken mit patientenindividuellen Therapien und Fertigarzneimitteln“ sagt Mi-Young Miehler. „Dank optimierter Prozesse und effizienter Strukturen können wir Apotheken attraktive Einkaufskonditionen, flexible Bestellmöglichkeiten und fachkundige Unterstützung bieten.“ Auch die Beschaffung von Notfallmedikation sei bei Bedarf jederzeit möglich.
Die patientenindividuellen Therapien stellt Medios in modernen Reinraumlaboren nach den Richtlinien der Good Manufacturing Practice (GMP) her. „An sechs Standorten bereiten wir patientenindividuelle Therapien aus in Deutschland zugelassenen Fertigarzneimitteln nach strengsten GMP-Richtlinien zu“, sagt Christoph Prußeit, Vorstandsmitglied der Medios AG. „In unseren Reinraumlaboren fertigen wir Therapien wie Zytostatikazubereitungen, Antikörperlösungen, Schmerztherapeutika, Antibiosen, Ophthalmika und weitere Parenteralia.“ Außerdem bietet Medios an, die Medikamente patientenindividuell zu verblistern. Das alles soll eine möglichst schnelle Versorgung von Patienten sicherstellen und künftig weiter ausgebaut werden. „Man kann davon ausgehen, dass nicht mehr jeder alles macht, sondern es zu mehr Fokussierung und Spezialisierung bei den Leistungserbringern kommen wird, d.h. standardisierte Versorgungswege mit höherer Effizienz sind gefragt. Dabei liegt der Schlüssel in der flächendeckenden Vernetzung aller an der Versorgungskette beteiligten Gesundheitsakteure“, sagt Christoph Prußeit
Ein weiterer Schwerpunkt von Medios ist die Unterstützung bei klinischen Studien. „Wir verfügen über umfangreiche Erlaubnisse zur Herstellung steriler und nicht steriler klinischer Prüfpräparate“, sagt Christoph Prußeit.
Berlin als Motor für Wachstum und Beschäftigung
Am Standort Berlin – der gleichzeitig auch der modernste Produktionsstandort ist – schätzt das Unternehmen vor allem das engmaschige Netz hochwertiger medizinischer Versorgung und Innovationskraft. Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg bezeichnet Medios „als Motor für Wachstum und Beschäftigung“ und hebt auch die ansässigen wichtigen politischen Akteure wie das Bundesgesundheitsministerium und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände positiv hervor. „Wir pflegen regelmäßig den Austausch mit verschiedenen Vertretern aus Politik und Industrie“, sagt Mi-Young Miehler Die Gesprächsbereitschaft mit Vertretern der Gesundheitspolitik sei manchmal noch ausbaufähig: „Unsere Versorgungsform ist sehr spezifisch, und nur wenige sind mit ihr vertraut – es wäre wünschenswert, dass sie breiter bekannt wird“, so Miehler.
Pläne für die Zukunft
Für die Zukunft sieht Medios vor allem in Gen- und Zelltherapeutika enormes Potenzial. Das Unternehmen unterstützt daher die im Juni 2024 veröffentlichte Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien der Bundesregierung, welche neuartige Behandlungsmethoden für seltene und schwere Erkrankungen am Standort Deutschland fördern soll. „Medios will künftig Patienten revolutionäre Therapieformen zur Verfügung stellen können, die es möglich machen, beispielsweise genetische Defekte zu beheben“, sagt Christoph Prußeit
Des Weiteren möchte Medios verstärkter europaweit aktiv sein: „Die Übernahme von Ceban Pharmaceuticals B.V. – dem niederländischen Marktführer für pharmazeutische Compounding-Dienstleistungen – im März 2024 war ein wichtiger Meilenstein für die europäische Expansionsstrategie von Medios“, sagt Mi-Young Miehler. Außerdem arbeitet das Unternehmen an einer europaweiten Plattform, die Akteure im Bereich der Individualmedizin miteinander vernetzt. Diese Plattform soll dazu beitragen, die Versorgung mit zukunftsweisenden Therapien flächendeckend zu verbessern und die Vorteile von Individualmedizin allen Patienten zugänglich zu machen. Mi-Young Miehler betont in dem Zusammenhang: „Die Gesundheitsversorgung hierzulande steht vor großen strukturellen Herausforderungen. Durch gezielte Maßnahmen in den Bereichen Digitalisierung und interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den verschiedenen Beteiligten im Gesundheitswesen könnte die Versorgung schwer kranker Patienten effizienter gestaltet werden. Hierbei ist unsere Devise nicht abzuwarten, sondern im partnerschaftlichen Netzwerk gemeinsam innovative Lösungen anzustreben – trotz des aktuell rechtsunsicheren Raums.“
Weiterführende Links
- Webseite Medios https://medios.group/
- Mehr Informationen zum Thema Individualmedizin: https://app.medios.group/individualmedizin
- Richtlinien der Good Manufacturing Practice (GMP) beim Bundesgesundheitsministerium https://www.bundesgesundheitsministerium.de/gmp.html
- Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien auf der Webseite des Berlin Institute of Health https://www.bihealth.org/de/aktuell/neue-perspektiven-fuer-patientinnen-nationale-strategie-fuer-gen-und-zellbasierte-therapien-an-das-bmbf-uebergeben