Im Porträt: Die Berlin University Alliance – Gemeinsam mehr erreichen

Die Zeiten, in denen Wissenschaftler*innen allein vor sich hinarbeiten, sind längst vorbei. Stattdessen wird gemeinsam in Kooperationen und Netzwerken geforscht. In der Berlin University Alliance (BUA) bündeln seit 2018 die Verbundpartnerinnen die Kräfte in der Wissenschaft. Dem Thema Global Health widmet die einzigartige Allianz einen Schwerpunkt.

     

    Mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité - Universitätsmedizin hat Berlin eine hohe Dichte an Top-Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Hinzu kommt, dass die attraktive Metropole Berlin viele junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt anzieht – somit liegen hier beste Voraussetzungen für exzellente Forschung vor. Damit die exzellente Forschungsleistungen der vier Verbundpartnerinnen voneinander profitieren können, wurde 2018 die Berlin University Alliance (BUA) gegründet. Durch den Zusammenschluss zur BUA konnte auch der Status der Exzellenzuniversität bestätigt bzw. gewonnen werden. Dadurch kann sich der Verbund aus der Exzellenzstrategie von Bund und Länder, die herausragende Forschungscluster und Universitäten fördert, finanzieren.

    Vier Partner für exzellente Forschung
    Die vier Partnerinnen und gleichzeitig Gründerinnen der BUA sind die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität und die Technische Universität sowie die Charité – Universitätsmedizin Berlin. „Die Berlin University Alliance bündelt die drei Top-Universitäten und die Charité Universitätsmedizin der Stadt und ist mindestens in Deutschland, wenn nicht sogar weltweit einzigartig“, sagt Prof. Christian Thomsen, derzeit Sprecher der Alliance. „Wir bieten hier attraktive Voraussetzungen für Forschende, die exzellente Wissenschaft betreiben möchten.“ Die BUA wurde daher mit dem Ziel gegründet, Berlin als integrierten Forschungsraum weiter zu entwickeln und zum führenden Wissenschaftsstandort in Europa zu machen. Wir wollen als formalisierte Verbindung Forschung und Lehre zusammenführen und als Enabler – also als Ermöglicher – agieren.“

    Ermöglichen möchte die BUA neben der Vergabe von Forschungsgeldern unter anderem den Zugang der Forschenden zu allen vier Verbundpartnerinnen und deren Infrastrukturen und das Bereithalten eines großen lokalen und regionalen Netzwerks, das wie ein Schneeballsystem weitere Türen öffnen soll.

    Fünf Handlungsfelder
    Schon bei der Gründung hat die BUA fünf Haupthandlungsfelder identifiziert: 1. Focusing on Grand Challenges, 2. Fostering Knowledge Exchange, 3. Advancing Research Quality and Value, 4. Promoting Talent und 5. Sharing Resources. Hinzu kommen die drei übergreifenden Querschnittsthemen Diversity and Gender Equality, Teaching and Learning sowie Internationalization. „Die Haupthandlungsfelder sind absichtlich sehr weit gefasst, um nahezu den gesamten wissenschaftlichen Diskurs abzubilden. Alle fünf werden in weitere Sub- und Untergebiete eingeteilt“, sagt Thomsen. Bei den Grand Challenges etwa geht es zum einen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt – Social Cohesion – und zum anderen um das Thema Global Health.

    Eine zweite Grand Challenge Global Health ist die Erforschung des Corona-Virus auf verschiedenen Ebenen. Dabei ging es bisher unter anderem um den Krankheitsverlauf und prognostische Marker sowie die Modellierung der Ausbreitung von SARS-CoV-2. Bei weiteren Verbundvorhaben zu Global Health, beispielsweise Forschungen zur psychischen Gesundheit in Städten oder der Gesundheitsvorsorge und Migration, endete vor wenigen Wochen die Bewerbungsfrist. Mit 5,4 Millionen Euro werden die insgesamt vier Projekte über drei Jahre gefördert.

    Auf die Ausschreibungen, die die Steering Commitees – unterstützt durch Expert:innen - festlegen, können sich Forschende aller Disziplinen bewerben – Grundvoraussetzung ist, dass Teammitglieder aus mindestens zwei der BUA-Partnerinnen stammen.

    Science & Startups für den Weg der Forschung in die Praxis
    Ergibt sich aus den Forschungen eine gute Geschäftsidee, kommt seit 2020 ein weiterer Zusammenschluss aus den vier BUA-Partnerinnen ins Spiel: Science & Startups. „Wir sind die virtuelle Dachmarke der gemeinsamen Aktivitäten der Gründungszentren der drei Unis und der Charité“, sagt Christina Lüdtke, die die Geschäftsstelle von Science & Startups leitet. „Während sich die BUA eher auf Forschung und Lehre konzentriert, kümmern wir uns um Ausgründungen aus der Wissenschaft. Wir werben unter anderem gemeinsam Gelder ein, veranstalten Workshops, vermitteln Kontakte zu wissenschaftlichen Mentoren sowie Investoren und unterstützen Gründerteams wo wir nur können.“

    Aktuell hat Science & Startups drei Schwerpunkte: Künstliche Intelligenz, Sustainable City und Health. „Gesundheit ist ein Riesenthema, auch bei Neugründungen“, sagt Lüdtke. „Hier gibt es viele tolle Ideen. Zwei Beispiele sind etwa der RooWalk - eine neuartige und elektrisch angetriebene Gehhilfe für Kinder. Oder die YouCan!-App, die jugendliche Krebspatient:innen in ihrer Therapie begleitet und mit der sich die Betroffenen austauschen können.“

     

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