Die Firma Promotec Medizintechnik GmbH aus dem Großraum Berlin hat im Mai 2019 einen komplett neuen Produktionsstandort in Blankenfelde/Mahlow aufgebaut. Dort wurde in einen neuen Reinraum mit 150m² investiert und eine neue Verpackungsmaschine von ULMA

Trotz häufiger werdenden Meldungen in Bezug auf die wirtschaftliche Situation und einer schwächer werdenden Konjunktur hat eine Medizintechnikfirma aus dem Großraum Berlin eine deutliche Standortvergrößerung vorgenommen. Scheinbar sind Konjunktursorgen bei der Firma Promotec Medizintechnik GmbH kein Thema. In der Medizintechnikbranche gibt es laut Herrn Horney, dem Unternehmensgründer keine zurückgehenden Auftragszahlen. Das Gegenteil ist der Fall. Dies ist auch einer der wesentlichen Gründe gewesen, der das Unternehmen dazu bewogen hat sich für einen neuen Standort und größere Investitionen zu entscheiden.  

Viele Kunden begleitet das Unternehmen seit der Firmengründung, also seit über 15 Jahren. Die Kunden sind mit Promotec gemeinsam gewachsen – oder umgekehrt. Wenn die Nachfrage der Kunden nach stetig wachsenden Produktions- und Leistungskapazitäten nicht bedient worden wäre, hätten sich die Kunden wohl anderweitig nach Lieferanten umgeschaut. Also blieb nur das Wachstum mit den Kunden als positive Option. Für die Kunden aus dem Medizintechnikbereich war dies sicherlich auch die richtige Entscheidung denn eine langjährige Beziehung zu einem stabilen Lieferanten bedeutet letzten Endes Kontinuität in der Qualität mit wachsender Effizienz. Je länger man zusammenarbeitet, umso besser werden gemeinsame Prozesse. Die führt auf beiden Seiten zu mehr Wirtschaftlichkeit auch bei fluktuierenden Stückzahlen.

Die bisherigen räumlichen Kapazitäten am alten Standort in Teltow reichten schlichtweg nicht mehr aus, um die Kundenanfragen zu bedienen. Vor allem auch die Warenanlieferung wurde aufgrund der steigenden Mengen immer schwieriger, da die Produktionsräume nicht ebenerdig lagen und jede Palette über den Fahrstuhl transportiert werden musste – von da ging es per Hand weiter. Bei dem Wachstum der letzten Jahre war das einfach unwirtschaftlich. Jetzt kann die Anlieferung direkt vom LKW in das Lager erfolgen. Dies spart enorm Zeit und Kosten. Es gab also zu keiner Zeit Zweifel ob die Investitionsentscheidung falsch sein könnte. Also geht der Expansionskurs weiter.

Begonnen hat alles im Jahr 2003 mit zwei Mitarbeitern, den Firmengründer, Mike Horney miteingeschlossen. Bereits zu Beginn sind im Wesentlichen die gleichen Leistungen und Tätigkeiten im Bereich der Medizintechnik erbracht worden. Dies ist die Herstellung von Medizinprodukten im Kundenauftrag. Vor allem minimal invasive Instrumente. Dazu gehört die Beschaffung, Qualitätssicherung, Produktion und Montage, Packmittelproduktion wie auch das Verpackungsdesign und die Sterilisation. Die Sterilisation wird bei Promotec allerdings nicht „In House“ durchgeführt, sondern im Outsourcing für die Kunden in die eigenen Prozesse integriert. Vielleicht folgt dies später auch noch im Unternehmen. Alle wichtigen Arbeiten werden von Beginn an im Reinraum durchgeführt. Nur das der zum Beginn viel, viel kleiner gewesen ist. Im Jahr 2018 arbeiteten 12 Mitarbeiter bei Promotec, das war laut Herrn Horney im Jahr 2003 noch gar nicht vorstellbar. Die Entscheidung zum neuen Standort lief nicht gänzlich schmerzfrei. Gerne wäre Promotec auch am Standort in Teltow geblieben, aber es gab keine geeignete räumliche Möglichkeit für die notwendige Vergrößerung.

Dann war es vielleicht auch ein wenig Glück, der neue Standort ist nur circa 10km entfernt und liegt direkt an der Bundesstraße und an der Autobahn. Das hat den Umzug auch für die Mitarbeiter sehr leicht gemacht.

Stetiges Wachstum, man könnte ja fast philosophisch von einem Samenkorn zu einem soliden Baum sprechen. Zumindest ist die Firma Promotec mit über 15 Jahren Unternehmensgeschichte und überproportionalem Wachstum der Kapazitäten in der Region schon nicht ganz alltäglich. Die Unternehmensziele für die nächsten fünf Jahre wollen dafür Sorge tragen, dass es auch so weitergeht. Oberste Ziel ist es, mit den deutlich größeren Kapazitäten den Standort zu sichern und kontinuierlich das Knowhow wie auch die Leistungsbereiche zu erweitern. Es gab in den letzten 15 Jahren ja auch wechselhaftere Zeiten für das Unternehmen und manchmal war das sicherlich nicht einfach. Aber gerade dies war für Promotec immer Ansporn und wurde genutzt, um dann in noch bessere Qualifikationen der Mitarbeiter zu investieren und das Leistungsspektrum wie auch die Kapazitäten – manchmal auch gegen den eigentlichen Trend – zu erweitern. Dadurch konnten die Bestandskunden gehalten und stetig neue Kunden dazugewonnen werden. Bei Promotec gab es auch eine Phase, in welcher aktiv eigene Produkte entwickelt worden sind. Davon ist man aber mittlerweile gänzlich weggegangen. Promotec unterstützt seine Kunden auch neue Produkte zu entwickeln – aber gerade bei den notwendigen Neu-Zulassungen und Zertifizierungen im Medizintechnik Bereich haben sich die Anforderungen derartig erhöht, speziell durch die Richtlinie "MDR - Medical Device Regulation", dass es für kleinere KMU finanziell keinen Sinn macht eigene Produkte zu entwickeln. Scheinbar hat diese Entscheidung Promotec sehr gutgetan. Es gib ein sehr sauberes Kerngeschäft und das entwickelt sich seit über 15 Jahren kontinuierlich. Für die Branche insgesamt hat die Tatsache, dass kleinere Unternehmen im Bereich eigener Produkte seltener werden aber sicherlich auch Nachteile. Es kommen viele Produkte nicht mehr auf den Markt, weil die Medizintechnik Unternehmen pro Produkt größere organisatorische und administrative Hürden nehmen müssen. Aus Sicht des Unternehmensinhabers führt das zum Teil sicherlich auch dazu, dass Innovationen sich manchmal nicht entwickeln können und Technologien im Medizintechnik Bereich schnell den Stempel „zu Risiko reich“ erhalten. Dann wird zum alt Bewährten gegriffen und Neues bleibt eben auf der Strecke. Aber auch ohne eigene Produktentwicklung, muss man bei Promotec für die Kunden trotzdem alle relevanten Zulassungsschritte und Prüfschritte beherrschen und begleiten. Es bestehen ja für Dienstleister und Zulieferer die gleichen Regularien wir für den Produktinhaber und Inverkehrbringer. Deshalb wird bei Promotec seit Gründung des Unternehmens sehr viel Wert auf eine kontinuierliche Weiterbildung und Qualifizierung des gesamten Teams, den Gründer und Geschäftsführer, Herrn Horney, miteingeschlossen. Sein Wunsch für die nächsten Jahre ist, dass Kunden wie auch die Mitarbeiter genauso treu und zufrieden bleiben. Dann so sagt er, „Habe ich als Unternehmer persönlich alles richtig gemacht.“

Investitionen im technischen Bereich
Begonnen mit höheren Anforderungen hat es bereits im Jahr 2005 mit einem Reinraum von 10m² in welchem bis 2011 gearbeitet worden ist. Im Jahr 2011 wurde dann bereits durch eine erste Standortverlagerung in einem 35m² Reinraum gearbeitet. Mit dem neuen Standort sind es nun 150m² Reinraum. Vom Beginn zu jetzt also eine Vergrößerung um mehr als 100 Prozent. Dabei hat der Reinraum eine ISO Klasse 7 und 8. Seit vielen Jahren werden vor allem auch Implantate verpackt, welche diese höheren Reinraumanforderungen in Bezug auf die ISO Klassen benötigen.

Mehr Technik, mehr Leistung
Promotec assembliert (montiert) Einzelkomponenten wie auch ganze Baugruppen, dazu kommt das Verpacken im Reinraum mit Hartblister und Weichblister, inklusive der Etiketten- und Beilagen Drucke. Dies ist übrigens das persönliche Steckenpferd von Mike Horney, dem Gründer – vielleicht hat es deshalb auch schon damals am Anfang der Firma gut funktioniert. Es werden auch die benötigten Verpackungsmaterialien hergestellt und Kunden beim Just in Time Verpackungsprozess begleitet und unterstützt. Vor allem durch die neuen Kapazitäten können die Kunden jetzt viel schneller bei der Validierung und der gesamten Zulassung unterstützt werden. Durch die im Vergleich zu vorher enorm gewachsene Lagerfläche, jetzt sind es 200m² reine Lagerfläche, kann noch viel besser bei der Beschaffung von Materialien unterstützt werden. Gerade für die Kunden ist es laut Herrn Horney sehr wichtig zu wissen, dass auch mal eben 10 Paletten Material angeliefert werden können, ohne dass in der Lagerverwaltung Stress entsteht. Insgesamt sind jetzt 350m² reine Produktionsfläche im Betrieb. Dazu kommen noch mal 150m² Verwaltung- und Bürofläche.  

Wo Menschen zählen
Die Mitarbeiter, erfahren bei Promotec eine besondere Bedeutung. Sonst ließe es sich sicherlich nicht einfach erklären, dass fast die Hälfte der 12 Mitarbeiter bereits seit den Anfangszeiten im Unternehmen ist. Auch wenn es im Vergleich zu großen Unternehmen ein kleines Team ist, so wird jeder Chef wissen was es bedeutet, wenn sehr wenig Fluktuation im Unternehmen vorherrscht. Deshalb wurde auch mit dem neuen Standort viel in die Sozialflächen- und Räume investiert. Wenn das Team sich wohl fühlt ist es engagiert und liefert kontinuierlich sehr gute Ergebnisse – deshalb können wir effizient und wirtschaftlich arbeiten. Das schein bei Promotec also nicht nur ein Spruch an der Wand zu sein, sondern trägt wohl effektiv zur Unternehmens- und Produktqualität bei.

Ein technischer Traum ist Wirklichkeit geworden
Das Beste zum Schluss, bei Promotec arbeitet jetzt eine ULMA FFS (Form Füll Siegel Maschine). Der Entscheidung sind ein langer Sondierungsprozess und eine kritische Marktrecherche voraus gegangen. Bei Promotec ist man überzeugt mit der ULMA die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Die Maschine ist eine TFS500 mit einer Länge von 8,50m, einer Höhe von 1,80m und einer Tiefe von 1,35m. Die ULMA TFS500 wurde nach den Kunden Wünschen als Tandemmaschine ausgelegt. Das bedeutet, dass mehrere Werkzeuge in der Maschine vorhanden sind, die durch die Steuerung einzeln angesteuert werden können. Dadurch entfallen lange Rüstzeiten. Die Maschine steht im Reinraum der ISO Klasse 7 und kann sowohl die vorhin schon erwähnten Hartblister wie auch Softblister verpacken. Mit der Maschine können bis zu 21 Millionen Medizintechnik Produkte pro Jahr verpackt werden. Damit so sagt Mike Horney, habe er sich einen kleinen Traum erfüllt – denn seine Leidenschaft ist das Verpacken.