Unsere Schwerpunkte

Aufgrund besonderer Expertisen in Forschung und Entwicklung liegen die regionalen Schwerpunkte im Bereich Biotechnologie & Pharma vor allem in den folgenden Themenfeldern: 

Wirkstoffentwicklung

Hervorragende Kooperationsmöglichkeiten mit renommierten Hochschulen, Forschungsinstituten und Biotechnologie-Unternehmen sind beste Voraussetzungen für innovative Zukunftsprojekte in der Wirkstoffentwicklung. 
Neben den rund 30 Pharmaunternehmen in der Region widmen sich etwa 20 Unternehmen der 280 Biotechunternehmen der Forschung und Entwicklung neuer Wirkstoffe. 

Netzwerk für die Wirkstoffentwicklung 

Das im Mai 2017 gestartete Netzwerk „Network for Pharma Solutions“ (NetPhaSol) ist ein Kooperationsverbund mit über 40 Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen im Themenschwerpunkt "Drug Discovery & Development". Das Netzwerk, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)", dient als Plattform für die Forschung, Entwicklung und Vermarktung von neuen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen in der Arzneimittelentwicklung. Der Fokus liegt primär auf den ersten Stufen der Wertschöpfung eines Drug Discovery Zyklus.  

Klinische Studien

Nach einer Auswertung des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (vfa) ist Deutschland für international agierende pharmazeutische Unternehmen ein wichtiger Standort für Forschung und Entwicklung. Dabei steht Berlin mit 257 Studien, die in 2021 begonnen wurde, mit Abstand auf Platz 1. Als ein wichtiger Standortfaktor werden demnach Kooperationen zwischen Pharmafirmen und führenden akademischen Grundlagenforschern genannt, welche in „einer Reihe von Forschungs- und Biotech-Clustern mit medizinischen Schwerpunkten gelebte Praxis“ sind. (Quelle: vfa)

 

Diagnostik

Berlin-Brandenburg verfügt über eine außergewöhnliche Expertise in den Bereichen In-vitro-Diagnostik (IvD) und Bioanalytik. Rund 100 Unternehmen und ca. 20 akademische und nichtakademische Forschungseinrichtungen beschäftigen sich mit der Identifizierung neuer Biomarker und neuer Plattformtechnologien für diagnostische Instrumente. In diesem Bereich konzentriert sich die Forschung hauptsächlich auf Point-of-Care-Tests, High-Throughput-Screening, Biosensoren, Next-Generation-Sequencing, Glycan-basierte Array-Plattformen und Automatisierung.

Eine klare und präzise Diagnosestellung ist unabdingbar für eine zielgerichtete Therapie. Gerade die Entwicklung von Biomarkern erlebt einen rasanten Fortschritt für die Diagnose, Verlaufskontrolle, Bevölkerungs-Screenings und zur Krankheitsprävention. Darüber hinaus eröffnet die Stratifizierung von Patienten oder Patientengruppen anhand neuer Biomarker neue und passendere Behandlungsmöglichkeiten. Durch die gezieltere Behandlung aufgrund einer genauen Diagnose haben IvD und Companion Diagnostics das Potential, krankheitsbedingte Kosten zu minimieren und das Leben der Patienten zu verbessern.

Mit vereinten Kräften: Netzwerk Diagnostik Berlin-Brandenburg e.V.

Um die gesamte Wertschöpfungskette der In-vitro-Diagnostik abdecken zu können, haben sich im Jahr 2007 Diagnostik- und Gerätehersteller, Zulieferer und Anwender aus Kliniken, Routinelaboren sowie Forschungseinrichtungen der Region Berlin-Brandenburg zu einem leistungsstarken und stetig wachsenden Verbund zusammengeschlossen: dem Netzwerk Diagnostik Berlin-Brandenburg e.V. (Diagnostik-Net BB) mit Sitz in Hennigsdorf. Hier erfahren Sie mehr über die Erfolgsstory des Netzwerks. 
 

 

Regenerative Medizin

Berlin-Brandenburg hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten internationalen Zentren für Regenerative Medizin entwickelt. Schwerpunkte der Forschung und Entwicklung in der Hauptstadtregion sind das Tissue Engineering, die Zell- und Gentherapie, die Anregung körpereigener Regeneration (induzierte Autoregeneration) sowie die Interaktion von Biomaterialien und Zellen.

Insgesamt agieren rund 30 Unternehmen und rund 20 universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in der Region in diesem dynamischen Wachstumsfeld an der Schnittstelle zwischen Biotechnologie und Medizintechnik. Ergebnisse dieser Arbeiten sind Ansätze und Produkte, die international beachtet sind und sich erfolgreich auf dem Markt etabliert haben. 

Schlüsseltechnologien in der Region sind:

  • Transplantate für das muskuloskeletale System
  • Miniaturisierte Organkulturen
  • Herzunterstützungssysteme und biohybride Herzklappen
  • Immunzelltherapien

Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Medizin

Im Bereich der angewandten Forschung und der Translation von Grundlagenforschung in die klinische Anwendung ist das „BIH Center of Regenerative Therapies“ (BCRT) als ein international herausragendes und erfolgreiches Translationsmodell hervorzuheben. Hier wird zu körpereigenen Heilungsprozessen geforscht und darauf aufbauend werden neue Therapien und Diagnostika entwickelt. Das BCRT wurde 2006 als Allianz der Charité - Universitätsmedizin Berlin und der Helmholtz-Gemeinschaft gegründet.

Glykobiotechnologie

Die Zuckerforschung ist nicht nur für die Lebensmittelbranche und die Materialentwicklung von Bedeutung. Auch in der Medizin, z. B. bei der Entwicklung von Impfstoffen oder in der Biomarkerforschung, spielt sie eine große Rolle. In Berlin-Brandenburg sind rund 50 Akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft auf diesem Gebiet aktiv. Sie beschäftigen sich mit den wichtigen komplexen Zuckerstrukturen, die jede Zelle im menschlichen Körper umhüllen.
Aus den neuen Erkenntnissen und Technologien entstehen Innovationen für bessere Diagnostik, Therapien und Impfungen. 

Führend in der Wissenschaft sind das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung sowie die Charité-Universitätsmedizin. Regionale Unternehmen decken eine breite Expertise ab, von glykooptimierten Biopharmazeutika (Glycotope, ProBioGen) über Glykan-basierten Microarrays (Scienion) bis hin zur automatisierten Synthese von Oligosacchariden (GlycoUniverse). 

Seit 2016 bündeln 20 Akteure ihre Stärken im Netzwerk glyconet Berlin-Brandenburg. Das Netzwerk ist am Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie in Potsdam angesiedelt und fördert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Entwicklung innovativer Produkte.

 

Industrielle Biotechnologie

Mit der „Nationalen Bioökonomie Strategie 2030“ legt die Bundesregierung seit 2011 die Grundlagen für die Vision einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Wirtschaft, die stärker als bisher biologische Ressourcen nutzt und zunehmend unabhängig von fossilen Rohstoffen wird. Für den Aufbau dieser biobasierten Wirtschaft ist die industrielle Biotechnologie von essentieller Bedeutung.

Mit ihrer differenzierten Forschungslandschaft und spezialisierten Unternehmen ist die Region ein starker Standort für industrielle Biotechnologie. Etwa 50 Unternehmen decken als Dienstleister, Technologieentwickler und Produzenten die relevanten Themen der modernen industriellen Biotechnologie ab. Universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sichern wissenschaftlichen Vorlauf in der Technologieentwicklung. Schwerpunkte in Forschung und Industrie sind u.a.:

  • Bioverfahrenstechnik
  • Biokatalyse
  • enzymatische Biokonversion
  • Enzymentwicklung
  • Mikrobiologie
  • Metabolomics
  • Prä- und Probiotika
  • Algenbiotechnologie
  • Entwicklung naturstoffbasierter Substanzen