Die richtige Berufswahl

Sich für „den“ richtigen Beruf zu entscheiden ist der wichtigste und schwierigste Prozess im Alter zwischen 14 und 16 Jahren. Der Weg in die Gesundheitswirtschaft bietet eine gute Zukunftsperspektive. Stetig wächst der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Ob im Labor, der Verwaltung, der Pflege oder im Tourismusbereich, die Anforderungen unterscheiden sich sehr. Im Vorfeld sollte sich deshalb jede Schülerin und jeder Schüler die Fragen stellen: „Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten habe ich? Wo liegen meine Stärken und was sind meine Schwächen? Habe ich eine besondere Begabung?“ Aber auch: „Was macht mir Spaß? Passt der gewählte Beruf zu meinen Vorstellungen vom Leben? Wo und in welcher Branche würde ich gern arbeiten oder mit wem?“ Die Antworten auf diese Fragen geben erste Hinweise zur Berufswahl. 

Unterstützung suchen 

Um den Übergang von der Schule in das Arbeitsleben so zu gestalten, dass der gewählte Beruf auch den eigenen Vorstellungen und Interessen entspricht und auch noch Spaß macht, bedarf es einer Analyse der eigenen Ziele und der Persönlichkeit. Gespräche mit Eltern oder Lehrkräften sind für diese Analyse hilfreich und sollten gesucht werden, denn andere Menschen erkennen Stärken und Schwächen oft schneller als man selbst. 

Zusätzlich bieten Ausbildungs- und Jugendmessen, Internetportale, Publikationen, Tage der offenen Tür in Unternehmen und Institutionen Möglichkeiten, sich umfassend zu informieren. Um die praktische Seite eines Berufes besser kennenzulernen und sich selbst zu testen, sind Praktika geeignet. Sie bieten den Vorteil, Fachkräfte oder Auszubildende persönlich nach ihren Erfahrungen mit ihrem Beruf befragen zu können. 

Wichtige Informationen und Unterstützung bei der Berufswahl findet man bei vielen offiziellen Stellen. Die Bundesagentur für Arbeit bietet in  Berufsinformationszentren (BiZ) neben Informationsmaterial auch persönliche Beratungen zu beruflichen Möglichkeiten und Chancen an. 

Eine weitere Unterstützungsmaßnahme der Bundesagentur für Arbeit ist die Internetseite  www.berufenet.arbeitsagentur.de. Dort finden sich alle Ausbildungsberufe, die in der Bundesrepublik Deutschland angeboten werden. Beschrieben sind Tätigkeiten, Ausbildungsausgestaltung und die Voraussetzungen, die mitgebracht werden müssen. Das Portal  www.planet-beruf.de der Bundesagentur für Arbeit bietet Informationen rund um das Thema Berufswahl und Bewerbungstraining. Und auch die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern bieten eine persönliche Beratung zu den bei ihnen angesiedelten Berufen. 

Noch zu erwähnen ist, dass nach vielen Ausbildungen die Möglichkeit besteht, ein Studium anzuschließen, um höhere Qualifikationen zu erlangen. Informationen hierzu finden sich im Studienführer  „Studium Gesundheit in Berlin und Brandenburg“, herausgegeben vom  Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg – HealthCapital. 

Messe „Gesundheit als Beruf“ 

Empfehlenswert ist die Messe  „Gesundheit als Beruf“, die immer im März jedes Jahres in der Urania in Berlin stattfindet. Sie wird gemeinsam von dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg – HealthCapital, der Industrie- und Handelskammer Berlin und Potsdam sowie der Urania Berlin veranstaltet. 

Ausbildungswege in der Gesundheitswirtschaft

Die Berufe in der Gesundheitswirtschaft können über zwei Wege erlernt werden: Über eine betriebliche Berufsausbildung – das duale System – oder eine schulische Ausbildung. Im dualen System wird der Arbeitsalltag direkt im Betrieb erlebt. In der Berufsschule lernt man bei der dualen Ausbildung alles Wichtige im theoretischen Bereich. Die schulische Ausbildung wird in staatlich anerkannten Ausbildungseinrichtungen durchgeführt. Dort wechseln sich theoretischer und praktischer Unterricht ab. In allen Feldern des Zwiebelmodells nach Hilbert gibt es Berufe, die über eine betriebliche Berufsausbildung oder eine schulische Ausbildung zu erreichen sind. Teilweise können diese Berufe auch über beide Ausbildungsarten erlernt werden.

Die Fachbereiche

Pflege und Therapie

Der Kern der Zwiebel bzw. der Gesundheitswirtschaft betrifft, was einem zuerst zum Bereich Gesundheit einfällt: Tätigkeiten in der Klinik, in der Arztpraxis oder im Seniorenheim, meist ganz dicht am Patienten. Insgesamt 24 Berufe aus diesem Bereich der ambulanten undstationären Versorgung werden auf den grünen Seiten alphabetisch vorgestellt.

Gesundheitsverwaltung und Handel

Die kaufmännisch-verwaltenden Berufe sorgen dafür, dass Gesundheit auch wirtschaftlich geplant und abgerechnet werden kann. 7 Berufe werden analog zum blauen Bereich der Zwiebel auf den blauen Seiten präsentiert.

Technik und Handwerk

Der rote Zwiebelring umfasst 19 technische und handwerkliche Ausbildungsberufe. Wer in diesen Berufen arbeitet, stellt Produkte, die für die Gesundheit erforderlich sind, her, bearbeitet oder verkauft sie. Das reicht von Medikamenten über medizinische Geräte bis hin
zu Hilfsmitteln für den menschlichen Körper wie künstlichen Zähnen, Prothesen oder auch Brillen.

Gesundheitstourismus, Service und Ernährung

In der vierten, orange gefärbten Schicht der Zwiebel sind schließlich 12 Berufe aus den Bereichen Wellness, Tourismus und Service eingeordnet. In diesen Berufen geht es um die aktive Förderung und Erhaltung der Gesundheit, aber auch um den Service für Menschenbeispielsweise in Einrichtungen des betreuten Wohnens.