Zukunftswerkstatt arbeitet an innovativen Versorgungsformen

Die Zukunftswerkstatt "Innovative Versorgung" bietet einmal jährlich zu wechselnden Schwerpunkten den beteiligten Akteuren aus den Ländern Berlin und Brandenburg über alle Versorgungsbereiche hinweg eine Dialogplattform. Ziel ist es, Lösungsansätze für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung zu erarbeiten. Die Zukunftswerkstatt 2017 beschäftigte sich mit „innovativen sektorenübergreifenden Versorgungsansätzen für Menschen mit psychischen Erkrankungen“. Die Ergebnisse wurden in einer Dokumentation zusammengestellt, die im März dieses Jahres erschienen ist.

 

Seit 2014 organisiert und koordiniert das Management des Handlungsfeldes „Neue Versorgungsformen und Rehabilitation“ im Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg das Veranstaltungsformat auf Basis des gemeinsamen Masterplans Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg in enger Abstimmung mit den Gesundheitsverwaltungen der beiden Länder. Und das mit Erfolg, wie auch Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt bei der Eröffnung der vierten Zukunftswerkstatt im November 2017 konstatierte: „Aus Vorüberlegungen sind Gespräche geworden, aus Gesprächen wurden Tagungen, aus Tagungen gute Beispiele, die Beispiele wurden aufgegriffen von Menschen die etwas bewegen wollten.“ Diese Zusammenarbeit wolle man weiter intensivieren und mit den Zukunftswerkstätten auch eine gemeinsam abgestimmte Krankenhausplanung 2020 vorbereiten.

Interaktiver, kreativer Prozess im Vordergrund

Neben Impulsen durch ausgewiesene Experten steht bei den Zukunftswerkstätten ein interaktiver, kreativer Prozess im Vordergrund. Eingangs war es die Idee, „Wissenschaft, Wirtschaft, aber auch Versorgung zusammenzubringen, […] und es ist umso schöner zu sehen, wie erfolgreich genau diese Cluster-Politik, diese Vernetzung der verschieden relevanten Bereiche und das Verständnis von Berlin und Brandenburg als gemeinsame Region inzwischen sind“, sagt Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kolat. 

Innerhalb des Formats werden in mehreren Arbeitsschritten von den Teilnehmern Fragestellungen aufgeworfen, Beispiele guter Praxis zusammengetragen und Lösungsansätze in Workshops erarbeitet. Dass die Zukunftswerkstatt selbst kein Gremium mit Beschlusskraft ist, sieht Elimar Brandt, der die Veranstaltungsreihe moderiert, als einen großen Vorteil: „So können wir viel freier denken und reden – und viel engagierter unsere Positionen beschreiben.“ Damit die beteiligten Akteure und Gremien die Resultate optimal verwerten können, werden die Ergebnisse der Werkstattgespräche qualitativ hochwertig aufbereitet und dokumentiert.

Unterstützung bei aktuellen Fragestellungen der Region

Die Zukunftswerkstatt widmet sich jährlich einer anderen Fragestellung, um den Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg hinsichtlich einer gemeinsamen Krankenhausplanung und Versorgungslandschaft zu stärken. Themen, die längerfristig mit der Krankenhausplanung zusammenhängen, werden bedarfsorientiert und innovativ mit der jeweiligen Zukunftswerkstatt verbunden. „Aus der Kombination der ländlichen Struktur Brandenburgs und der Metropolstruktur Berlins lassen sich neue Ansätze und Innovationen in der sektorenübergreifenden Versorgung vorantreiben“, sagt Dr. Jens Schick, Vorstandsmitglied der Sana Kliniken und Sprecher des Handlungsfeldes „Neue Versorgungsformen und Rehabilitation“. Ziel der Arbeit des unabhängigen Handlungsfeldes ist die Unterstützung der regionalen Akteure beim Entwickeln innovativer Versorgungsformen. 

So wurden schon die Ergebnisse der ersten drei Zukunftswerkstätten – 2014 zum Thema „Altersmedizin und Geriatrie“, 2015 mit dem Thema „Notfallversorgung“ und 2016 mit „Kinder- und Jugendmedizin“ – in zentrale Aktivitäten der Länder eingebracht. Sie haben teilweise mit daraus generierten Projekten den Zuschlag für die Förderung durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) bekommen.  

Aus der Zukunftswerkstatt 2017 zum Thema „Innovative sektorenübergreifende Versorgungsansätze für Menschen mit psychischen Erkrankungen“ entstanden viele „Thesen – Forderungen – Impulse“, die in der Dokumentation „Zukunftswerkstatt 2017“ zusammengefasst wurden. Sie sollen in die künftige Gremiumsarbeit einfließen.