Vivantes Wenckebach-Klinikum: Verlagerung von Krankenhausbetten sichert Versorgungsqualität

Die stationäre Patientenversorgung soll in den kommenden Jahren vom Vivantes Wenckebach-Klinikum in Tempelhof an das nur drei Kilometer entfernte Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg verlagert werden – Schritt für Schritt. Diesem Vorhaben, das bereits seit längerem diskutiert wird, hat der Vivantes Aufsichtsrat nun zugestimmt. Die Verlagerung sichert die medizinische und pflegerische Versorgungsqualität für die Menschen im Bezirk. Erste Krankenhausbetten sollen bereits 2020 umziehen.

 

Im Rahmen seiner Gesamtstrategie setzt Vivantes auf die zukunftssichere Weiterentwicklung des Unternehmens und seiner Standorte, auch unter Pandemiebedingungen. Der traditionsreiche Tempelhofer Standort mit seinen denkmalgeschützten Gebäuden soll zu einem innovativen Gesundheitscampus mit ambulanter Medizin weiterentwickelt werden.

Dr. Johannes Danckert, Vivantes Geschäftsführer Klinikmanagement: „Vivantes ist mit fast 6.000 Betten der größte Krankenhausbetreiber in Berlin. Um unsere medizinische Qualität stetig zu verbessern und den Ansprüchen an eine moderne Versorgung und ein attraktives Arbeitsumfeld gerecht zu werden, müssen wir unsere Standorte zukunftssicher weiter entwickeln. Am Standort Wenckebach haben wir in denkmalgeschützten Gebäuden, die teilweise über 100 Jahre alt und dringend sanierungsbedürftig sind, praktisch das gleiche medizinische Angebot wie am nahen Auguste-Viktoria-Klinikum. Nach umfangreichen Analysen sind wir daher zu dem Schluss gekommen, dass wir die Patientenversorgung nachhaltig verbessern können, wenn wir die stationäre Krankenhausbehandlung und das Fachpersonal an einem modernen Standort in Tempelhof-Schöneberg konzentrieren am Auguste-Viktoria-Klinikum.“

Bessere Qualität durch Konzentration von Leistungen

„High volume, high quality“ lautet die Erkenntnis der Qualitätsforschung. Das bedeutet: Je öfter eine bestimmte Behandlung von einem Team durchgeführt wird, desto mehr Erfahrung sammelt das Team mit dieser Art der Behandlung, desto besser das Behandlungsergebnis. Werden bestimmte medizinische Behandlungen an einem Standort konzentriert, entsteht dort durch die hohe Zahl der Behandlungen eine bessere Behandlungsqualität. Patientinnen und Patienten profitieren davon mehr als von einem kurzen Weg zum Behandlungsort.

Bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit

Auch die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen sorgt für eine Verbesserung der Behandlungsqualität: Am Auguste-Viktoria-Klinikum gibt es mehr medizinische Fachdisziplinen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist schneller und einfacher, wenn alle an einem Standort sind – etwa für unkompliziertere Konsile (fachübergreifende Beratungen im Team). Die meisten medizinischen Fachbereiche der beiden Krankenhausstandorte Wenckebach- und Auguste-Viktoria-Klinikum arbeiten bereits jetzt eng zusammen und haben eine gemeinsame Chefärztin bzw. einen gemeinsamen Chefarzt.

Erste Klinik zieht noch 2020 um

Geplant ist, dass bereits 2020 die erste Klinik umzieht: In den nächsten Monaten soll die Klinik für Innere Medizin – Gastroenterologie und interdisziplinäre Endoskopie nach Schöneberg umsiedeln. Im kommenden Jahr 2021 sollen unter anderem die Kliniken für Chirurgie – Visceral- und Gefäßchirurgie, die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie die Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie sowie die Rettungsstelle folgen.

Neue Leitung, neuer Krankenhausbau am Grazer Damm

Der Grundstein für den ersten von mehreren Bauabschnitten für einen Krankenhausneubau am Standort Auguste-Viktoria-Klinikum wurde im Frühjahr 2019 gelegt. Abhängig von Baufortschritten am Grazer Damm, sollen nach einem Stufenplan bis 2025 hier weitere Kliniken des Standortes Wenckebach integriert werden.
Beide Standorte werden in Kürze eine neue, gemeinsame Leitung erhalten. Interimsweise wird Detlev Corsepius, der bei Vivantes langjährig in verschiedenen Leitungspositionen tätig war, bis zu einer Neubesetzung der Position Geschäftsführender Direktor beider Vivantes Häuser.

Vom Königlichen Militärhospital zum Krankenhaus der Grundversorgung und Regelversorgung

Das Vivantes Wenckebach-Klinikum wurde 1878 als Königliches Militärhospital eröffnet und ist heute ein Krankenhaus der Grundversorgung und Regelversorgung mit 443 Betten. 528 Mitarbeiter*innen, darunter 110 Ärtz*innen und 287 Pflegekräfte versorgen jedes Jahr etwa 21.000 Patientinnen und Patienten ambulant und stationär. Es gibt sieben medizinischen Fachabteilungen – von der Kardiologie über die Allgemein- und Visceralchirurgie sowie Unfallchirurgie und Orthopädie bis hin zur Psychiatrie und Altersmedizin. Seit 2012 befindet sich am Klinikum auch das Vivantes Hospiz für die ganzheitliche Versorgung sterbenskranker Menschen.