Vivantes Klinikum Am Urban wird 130 Jahre alt

Tradition und Hightech-Medizin mitten im Kiez

 

Auf einer Viehweide „auf dem Urban“ am Rande der Stadt wurde es als Berlins drittes städtisches Krankenhaus 1887 bis 1890 erbaut und im Juni 1890 nahm das „Krankenhaus Am Urban“ die erste Patientin auf. Heute werden hier im Vivantes Klinikum Am Urban jedes Jahr rund 65.000 Patientinnen und Patienten behandelt. Jetzt feiert die Kreuzberger Gesundheitsinstitution ihren 130. Geburtstag.

Danke an die Urbanesen

Dilek Kalayci, Berlins Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung:„Das Vivantes Klinikum Am Urban ist seit jeher eine tragende Säule für die stationäre wie ambulante Gesundheitsversorgung der Berlinerinnen und Berliner. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum - und dem gesamten Urban-Team vielen Dank für die engagierte Arbeit, die Sie tagtäglich für unsere Stadt leisten.“

Pia Gabel, Geschäftsführende Direktorin Vivantes Klinikum Am Urban:„Im Jahr 1890 hatte Berlin rund 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner und unser Klinikum lag alles andere als zentral. Heute arbeiten wir „Urbanesen“ inmitten der wachsenden Stadt Berlin, in der schon bald vier Millionen Menschen leben werden. Wir sind stolz darauf, die Berlinerinnen und Berliner rund um die Uhr auf höchstem pflegerischen wie medizinischen Niveau zu versorgen. Möglich machen das rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jeden Tag mit enormem Einsatz für das Wohl unserer Patientinnen und Patienten sorgen.“

Geschichte auf Stelen

Pünktlich zum Jubiläum wurden die Stelen vor dem unter Denkmalschutz stehenden Klinikgebäude erneuert. Passantinnen und Passanten können darauf die abwechslungsreiche Geschichte des „Geburtstagskinds“ nachlesen – vom ersten Beschluss des Magistrats von 1878, auf dem Urban ein städtisches Krankenhaus zu errichten. Schnell wird klar: Das Vivantes Klinikum Am Urban ist Tradition und State of the Art-Medizin zugleich. Seit ein paar Jahren unterstützt sogar ein OP-Roboter namens „Da Vinci“ die Spitzenmedizin.

Von Bombenangriffen, Alfred Döblin und Martin Luther King


• Zu den prominenten Mitarbeitern des Krankenhauses gehört Schriftsteller Alfred Döblin. Er hat hier als junger Assistenzarzt bis zu seiner Heirat 1912 gearbeitet, denn damals war es Vorschrift, dass Assistenzärzte unverheiratet sein mussten - und so kündigte Döblin.
• Im Ersten Weltkrieg nahm das Krankenhaus Kriegsverletzte auf, 1933 stürmten SA-Trupps das Krankenhaus und vertrieben die beiden jüdischen Ärztlichen Direktoren.
• 1943 kamen bei einem Luftangriff 49 Mitarbeiter und Patienten ums Leben, ein Drittel der damaligen Pavillon-Gebäude wurde zerstört.
• Im September 1964 eilte der spätere Friedensnobelpreisträger Martin Luther King spontan ins Krankenhaus Am Urban, um einen Patienten zu besuchen, der kurz zuvor bei seiner Flucht aus der DDR von Grenzsoldaten angeschossen wurde.
• 1966 legte der Regierende Bürgermeister Willy Brandt den Grundstein für den Neubau nach den Plänen des Architekten Peter Poelzig, und 1970 eröffnete der Bundespräsident Gustav Heinemann das markante neungeschossige Hochhaus.
• Ende der Neunziger Jahre wehrte das Urbankrankenhaus seine drohende Schließung ab und wurde kurz darauf im Jahr 2000 vom neu gegründeten landeseigenen Klinikkonzern Vivantes übernommen.

Mitten im Leben: Das Vivantes Klinikum Am Urban

Das Vivantes Klinikum Am Urban verfügt heute über 12 medizinische Fachabteilungen, eine zentrale Notaufnahme und 614 Betten. Pro Jahr werden rund 65.000 Patienten behandelt. 1.500 Babys kommen jährlich in der Geburtsklinik des Klinikum Am Urban zur Welt. 242 Ärztinnen und Ärzte sowie 562 Pflegekräfte und 189 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Funktionsdienstes kümmern sich um das Wohl von Patientinnen und Patienten.

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