Neuer Pflegestudiengang an der Alice Salomon Hochschule Berlin

Die Qualität in der Gesundheitsversorgung verbessern und gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken: Mit einem neuen Studiengang möchte die Berliner Alice Salomon Hochschule beidem begegnen – und Therapie- und Pflegeberufe miteinander verbinden.

Der berufsbegleitende Online-Bachelorstudiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“ ergänzt das Lehrangebot der Alice Salomon Hochschule (ASH) Berlin. „Es ist wichtig, dass wir die Gesundheitsversorgung der Zukunft aus einer übergeordneten Perspektive betrachten“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Theda Borde. „Hier sind jetzt Berufstätige mit Weitblick gefragt, die aus ihren Professionen heraus Neugier und Mut mitbringen, kreativ zu denken und in Vernetzung neuartige Lösungsansätze für die Praxis zu schaffen.“ 

Mit dem neuen Studienangebot reagiert die ASH Berlin auf die wachsenden Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen den Therapie- und Pflegeberufen in der Gesundheitsversorgung. Die Ausbildung in diesem Bereich verläuft bisher in Deutschland vorwiegend monoprofessionell. Ziel sei es auch, das Studium enger mit der Gesundheitspraxis zu verzahnen, erklärt die Studiengangskoordinatorin Dr. Eva-Maria Beck. 

Voneinander lernen 

Innerhalb von drei Jahren können Berufstätige aus sechs Gesundheitsfachberufen den Bachelorabschluss erlangen. Gefragt sind Fachkräfte aus der Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Altenpflege, Logopädie sowie Physio- und Ergotherapie. Angerechnet, aber auch vorausgesetzt werden das Staatsexamen und mindestens ein Jahr Berufserfahrung. 

Im gemeinsamen Studium lernen die Studierenden von- und übereinander und entwickeln zusammen interprofessionelle Lösungen für komplexe Problemstellungen. Hierbei kommen auch neue Technologien und innovative Versorgungsformen zum Einsatz. „Die Studierenden lernen, Versorgung effektiver und nachhaltiger zu gestalten sowie potenzielle Arbeitsperspektiven zu entwickeln – alles Faktoren, die Mitarbeiter*innen im Unternehmen halten und helfen, neue zu gewinnen,“ so Beck. 

Darüber hinaus könne der Studiengang auch den Start in eine spezifische akademische Laufbahn ebnen. Neben dem Kompetenzzuwachs in den Bereichen Kommunikation und Interprofessionelle Gesundheitsversorgung erhalten die Studierenden vertiefende Einblicke in das Gesundheitssystem und lernen, wissenschaftlich zu arbeiten.

Flexible Zeiten, keine Anfahrt

Das berufsbegleitende Online-Studium basiert auf Blended Learning. Ein Großteil dieses integrierten Lernens verläuft in interaktiven Online-Szenarien, sodass orts- und weitgehend zeitunabhängig studiert wird. Auf einer Online-Lernplattform werden alle Informationen und Aufgaben bereitgestellt.

Der Studiengang wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierten Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ in dreieinhalbjähriger Forschung und Entwicklung des Projektes Health Care Professionals konzipiert. Im Oktober 2018 beginnt die Pilotphase, danach  wird das Studienangebot fortgeführt. Interessierte können sich noch bis zum 15. Juli 2018 bewerben.

Charité erweitert ebenfalls Studienangebot 

Auch die Charité  – Universitätsmedizin Berlin entwickelt derzeit ein neues Pflegestudienangebot, um angehende Pflegekräfte besser auf die Anforderungen im Krankenhaus, im Pflegeheim oder in der häuslichen Pflege vorzubereiten – und mehr Menschen für den Beruf zu begeistern. Hierzu richtet die Charité den Bachelor of Science in Pflege ein. Innerhalb von vier Jahren können Studierende dann  ihre Berufszulassung als Pflegefachperson sowie den akademischen Grad erwerben. Der Studiengang soll im Sommersemester 2020 mit 60 Studierenden starten.